Pixies

„The Night The Zombies Came“

Pixies/BMG (VÖ: 25.10.)

Ganz entspannt in der zweiten Karriere.

Es gehe, so ­Charles Thomp­son alias Black Fran­cis, um „Fragmente“, die in diversen Songs miteinander verbunden seien. „In a so-called LP, you end up making a kind of movie.“ Kind of. Das Genre scheint der Albumtitel vorzugeben, der dann bald eine „Jane“ in die Nacht mit den Untoten schickt. Doch schon „Chi­cken“ dreht den Horror auf Humor, von dem Thomp­son schon immer reichlich gehabt hat. „I’m dea­ling with decapitation“, schlüpft der Pixies-­Chef in die Haut des armen Huhns, „I’m just running around in cir­cles.“ Das dazu leiernde Gitarrenlick von Joey Santiago beschreibt die ewigen Kreise albern und schön zugleich.

Heraus kommt dann etwas, das so doch nur die Band hinbekommen konnte, zwischen Kurz-und-schmerzlos-Krachern und Surf auf Speed

Man weiß nicht, ob sich die Pixies irgendwas haben träumen lassen, als sie vor sage und schreibe 35 Jahren mit „Doo­little“ endgültig in den Main­stream durchbrachen. Dass sie 2024, auf ihrem nun zehnten Studioalbum, noch mal so entspannt zusammen Musik machen würden, eher nicht. Als neue Kraft trägt dazu Bassistin Emma Richardson bei, die von der Band Of Skulls kam und hier vor allem als Zweit-/Harmonie-­Stimme reüssiert. In „Kings Of The Prai­rie“, das den Horizont erwartungsgemäß weitet (also doch eher Western?), oder gleich im keltisch inspirierten „Prim­rose“. Tierischer Horror später noch mal mit „Mercy Me“, wo in Tennessee ein Hund verloren geht. Das knüpft an Thompsons Solo-Werk als Frank Black an („Honey­comb“), aber auch an den Vorgänger, „Doggerel“, der erstmals Folk/Country-Einflüsse in den Pixies-Kosmos gelassen hatte.

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Heraus kommt dann aber etwas, das so doch nur die Band hinbekommen konnte, zwischen Kurz-und-schmerzlos-Krachern („Oyster Beds“) und Surf auf Speed („­Ernest ­Evans“). 1992 – die erste Karriere der Pixies ging zu Ende – stellte sich Suzanne Vega in „(If You Were) In My Movie“ männliche Protagonisten vor ihrer Kamera vor. Es traten auf: ein Doktor, ein Detektiv, ein Priester, ein Gangster. Thompson ist nichts davon, nur ein schlauer Kobold, der 1001 Fragmente in die Luft wirft, bis sich irgendein Film ergibt. Kind of.