Peter Hein – Geht So
Geht So (Lilienfeld, 16,90 Euro) von Peter Hein versammelt „Wegbeschreibungen“ eines Popbusiness-Nomaden. On the road hat der Sänger viel Zeit totzuschlagen, aber so viel nun auch wieder nicht, dass sich etwas wirklich Sinnvolles damit anstellen ließe. Um nicht mit der Band rumhängen, also Karten spielen, Gewaltvideos ansehen oder (Höchststrafe!) mit in die Sauna gehen zu müssen, treibt er sich herum, erwandert sich die Stadt, die gerade auf dem Tourplan steht, immer auf der Suche nach der nächsten Schankwirtschaft, denn regelmäßig „droht Unterhopfung“. Hein sagt fast immer die richtigen Sachen, schimpft robust auf Mehdorn, weist die Einstürzenden Neubauten in die Schranken und lässt sich, als in Magdeburg der Soundmann von rechtem Gesocks belästigt und dafür dann auch noch von der Polizei abgeführt wird, zu einer wunderschönen, völlig irren Vernichtungsfantasie hinreißen. Seine Stärke liegt im Apercu. Der Entschluss, das Band-Soziotop mehr oder weniger außen vor zu lassen, offenbar weil er eben keins dieser inflationären Tourtagebücher abliefern wollte, ist einerseits verständlich und andererseits zu bedauern glücklicherweise hält er sich auch nicht richtig daran -, denn seine kleinen Impressionen aus dem Leben eines fahrenden Rock’n’Roll-Gauklers lohnen allein schon die Lektüre des Buches.