Of Montreal
Aureate Gloom
Polyvinyl/Cargo
Große Experimente, viele Stile, doch zu wenige verbindende Ideen
„Every leader is a cellophane punk“, singt Kevin Barnes in „Bassem Sabry“, dem ersten Song des neuen Of-Montreal-Albums, der nach dem ägyptischen Blogger benannt ist, der 2014 ums Leben kam. Dazu groovt eine Art Funk-Bastard, der die Talking Heads, Sparks und David Bowie belehnt und zum Ende hin in schwelgerischen Synthie-Streichern zerfließt. Was für ein Auftakt! Und was für eine Enttäuschung, dass „Aureate Gloom“ danach in Fragmente zerfällt.
Dabei ist die Band aus Athens/Georgia doch vor allem für ihren unbedingten Willen bekannt, Elemente miteinander zu verbinden, die sich sonst abstoßen: Art-Punk, Psychedelisches, Glam, Disco, Folk-Rock und alles, was es dazwischen zu experimentieren gibt. Zwar wird man auch diesmal wieder von Stilen und Referenzen überhäuft, doch es fehlt an den verbindenden Ideen. Immerhin: „Apollyon Of Blue Room“ reitet auf einem Kinks-Riff in den Pop-Untergang. „Estocadas“ schwelgt wieder in Streichern und Sixties-Spinett. Macht zwei formidable Songs.