Oasis

„Definitely Maybe“

Big Brother (VÖ: 30.8.)

Das Debüt als Jubiläumsedition.

Seit der Trennung von Oasis 2009 und anschließenden Solokarrieren bieten sich schöne Gelegenheiten, Noel und Liam Gal­la­gher auf ihren Konzerten die Lieder des anderen singen zu hören (auch wenn Noel nahezu alle selbst geschrieben hat). Mit verblüffendem Effekt. „Don’t Look Back In Anger“, das zeigt sich mit den Jahren, wäre bei Liam besser aufgehoben gewesen; „Go Let It Out“ verleiht gerade Noel live die Klasse seiner späteren Bluesrock-Stücke. „Sad Song“ zählt auch zu diesen Kuriositäten. Dieser Jubiläumsedition ihres Debüts ist ein sehr frühes Demo des Albumstücks beigelegt, von 1992. Liam singt hier, später auf der LP (auf der CD fehlt es) übernimmt Noel den Part. Ein guter Beleg dafür, dass gerade Komponisten ihre eigenen Texte oft nicht mit mehr Überzeugung vortragen können als jene Sänger, denen sie ihre Texte überlassen und die sich in fremdes Material einfühlen müssen. Das Demo hätte so auch auf Platte wandern können.

 

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Ist das erste Album von Oasis das beste des Britpop?

Ist das erste Album von Oasis das beste des Britpop? Eine der spannendsten Fragen der Neunziger-Musik. Sicher war dies ein Knall. Es gab 1994 auch „Park­life“ von Blur, klar, aber das war schon deren drittes Werk, man kannte die Band seit ein paar Jahren. Ebenso Pulp, die sogar schon seit 1983 Platten veröffentlichten und auch erst 1994 mit „His ’N’ Hers“ ein Werk mit dem „Brit­pop-­Güte­sie­gel“ vorlegten. Aber Liam, Noel und die anderen drei – diese breitbeinigen Schrate aus den Kohlenschlöten Manchesters standen plötzlich auf Platz 1 der britischen Albumcharts. Noel war bereits respekteinflößende 27 Jahre alt, so alt wie Mark Knopfler, Eddie Vedder und Sting bei Karrierebeginn. Also ohne Zeit für Muße, dafür mit No-Bullshit-Haltung.

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Die Jubiläumsedition enthält 16 Bonusstücke mit Aufnahmen aus den Monnow Valley und Sawmills Studios, neu gemixt von Noel. Das Original von „Columbia“ dauert nun 7 Minuten und 18 Sekunden. So gut wie das Albumstück. Live-Aufnahmen von Konzerten sind nicht dabei.