Nina Hagen
„Unity“
Grönland(VÖ: 9.12.)
Dance-Hymnen, die den Zusammenhalt feiern
Sie grollt, flüstert, kreischt, brabbelt, rollt das R, spielt die Rolle der Überkandidelten, ist gleichzeitig wütende Punkrockgöre, esoterische Hippie-Übermutter, politische Aktivistin und exzentrische Popdiva. Nina Hagen macht auf „Unity“ also all das, was man von ihr erwartet, und sie macht es gut. Zum Beispiel wenn sie pathetisch, enthusiastisch und funky groovend den Zusammenhalt feiert. In „United Women Of The World“ holt sie sich dafür Verstärkung von Liz Mitchell und Lene Lovich und im Titelsong, bei dem eine Dub-Reggae-Nummer auf das Spiritual „Wade In The Water“ trifft, von George Clinton.
Sie grollt, flüstert, kreischt, brabbelt
Zwar kann man darüber streiten, ob die Welt wirklich noch ein Cover des Country-Folk-Klassikers „16 Tons“ oder die Eindeutschung von Dylans „Blowin’ In The Wind“ braucht. Doch richtig gut wird das Album, wenn Nina Hagen nicht macht, was man von ihr erwartet: wenn sie sich vom Überkandidelten freimacht und in der Dancepop-Nummer „Geld, Geld, Geld“ sanft wird oder die Platte mit „It Doesn’t Matter Now“, einem betörenden Duett mit Bob Geldof im Tin-Pan- Alley-Sound, endet lässt.