Nick Waterhouse
Nick Waterhouse
Pop, Soul & R&B: Der Amerikaner brilliert wie kaum einer im Retro-Fach
Auf dem Cover des letzten Albums, „Never Twice“, präsentierte der Mann mit der Buddy-Holly-Brille ein paar vielleicht nicht ganz nebensächliche Einflüsse seiner Musik: die beeindruckende Vinylplatten-Sammlung, eine in Zeiten von Gesundheitswahn und Selbstoptimierung höchst verdächtige Ansammlung hochprozentiger Tropfen und einen ungebrochenen Willen zum klassischen Stil. Natürlich klingt auch das neue Album wieder, als wäre es 1962 in Memphis eingespielt worden – obwohl es in Wirklichkeit Hollywood war.
AmazonWas dabei herauskommt, ist wenig überraschend, aber mindestens so gut wie die Vorgängeralben: Angerauter R&B, eine gute Portion hüftenschüttelnder Soul und dazu ein paar Spritzer Jazz bei den Bläser-Arrangements machen die ruppig reflektierenden Songs unwiderstehlich. „By Heart“ fordert so nachdrücklich zum Fingerschnippen auf wie einst Ray Charles, während „Black Glass“ mit tollem Call-and-Response-Gesang und kraftvollem Saxofon eher grimmig heranrollt.
Retro-Pop, der kein bisschen antiquiert klingt, sondern quicklebendig. (Innovative Leisure)