Neu in 4k: Indiana Jones I-IV
Darsteller: Harrison Ford, Sean Connery, Karen Allen, Regie: Steven Spielberg
Steven Spielberg redet gern über seine Filme, und er dreht gern lange Filme – wie Scorsese, Tarantino und Nolan. Mit ihnen teilt er weitere Gemeinsamkeiten: Er hat noch nie einen Audiokommentar oder Director’s Cut angefertigt. Das kann zweierlei bedeuten: zu faul, oder zu Angeber – wer Filme ins Kino bringen kann, wie er will, braucht hinterher keinen Director’s Cut; und nachträglich Szenen fürs Heimkino besprechen ist ihm wohl auch zu aufwendig. Dabei hätte gerade die x-te Auflage der „Indiana Jones“-Werke von solchen Zusätzen profitiert; die Extras allein sind bekannt.
Der nun im Kino anlaufende Teil fünf, „Das Rad des Schicksals“, wird mit den bisherigen auch deshalb schärfer verglichen werden, weil James Mangold Spielberg als Regisseur abgelöst hat. Mangold neigt zu Griesgrämigkeit, Über-Charakterisierung und Romantisierung des hohen Alters. Demgegenüber dürften gerade Teil drei und vier, „Der letzte Kreuzzug“ und „Das Königreich des Kristallschädels“, ihre Stärken offenbaren. Alle Lektionen über Verschleiß, Todessehnsucht und Vergebung werden weniger im Dialog als über Actionszenen vermittelt – die Wut des Juniors (Harrison Ford) auf den übermächtigen Senior (Sean Connery) entlädt sich nach kurzem Zwist in einer scharfen MG-Salve Indys gegen wahre Gegner, die Nazis.
Die vier Abenteuerfilme, einen Zeitraum von 1935 bis 1957 absteckend, erzählen auch die Geschichte eines Getriebenen, der keinesfalls stets wusste, warum er dem Staat, der ihn später auch noch als „Kommunisten“ verfolgt, dienen soll. Der Archäologe sucht Schätze, die er abliefern muss – ins Museum. Die Bundeslade aus „Jäger des verlorenen Schatzes“, das haben Indy-Geeks erkannt, wäre jedoch auch ohne ihn nicht in Hitlers Hände gefallen. Nur die Sankara-Steine aus dem „Tempel des Todes“ mussten von ihm gefunden werden, damit Zombies nicht die Welt überrennen. Was Spielberg sich bei all dem gedacht hat? Das hätte man gern in einem Audiokommentar gehört.
(Paramount Home Entertainment)