Mick Harvey
„Five Ways To Say Goodbye“
Mute (VÖ: 10.5.)
Wunderschönes Spätwerk des genialen Australiers.
Die Solo-Platten des Ex-Bad-Seeds-Gitarristen wurden oft unter ferner liefen einsortiert. Aber „Five Ways To Say Goodbye“ ist ein so faszinierendes und berückendes Spätwerk, dass sogar sein ehemaliger Chef neidisch werden dürfte. Harvey indes kommt ohne den Ton des salbungsvollen Hohepriesters aus. Er taucht Eigenes („Heaven’s Gate“, „When We Were Beautiful & Young“) und Einverleibtes (Ed Kueppers „Demolition“, Lee Hazlewoods „Dirtnap Stories“) in warmes Abendlicht.
Ein Streichquartett verortet die Lieder zwischen Walkabouts, Tindersticks und Go-Betweens. Wie es Harvey gelingt, den Reigen mit dem Marlene-Dietrich-Klassiker „Ich hab’ noch einen Koffer in Berlin“ und Neil Youngs „Like A Hurricane“ zu beschließen, bleibt sein Geheimnis.