Metronomy

„Small World“

Because/Virgin (VÖ: 18.2.)

Die Leichtigkeit ist zurück – und mit ihr der große Pop

Zurück zum Pop. Auf dem siebten Metronomy-Album findet Joseph Mount die Leichtigkeit wieder. In den vergangenen Jahren hatte er sie ein bisschen zwischen Danceclub und Klangwerkstatt verloren. „It’s good to be back“, singt er nun, begleitet von Handclaps und freundlichem Electronica-Blubbern. Die stets lässig, aber nie nachlässig gestylte Band war immer Mounts Idee einer Band, die er durch seine jeweiligen Visionen von Synthpop, Britfolk und Elektrobeats geführt hat. Zugleich aber auch eine fantastische Band (die man unbedingt live gesehen haben sollte), mit dem Bassisten Olugbenga Adelekan, Anna Prior am Schlagzeug und seinem WG-Gefährten Oscar Cash am Keyboard.

Eine Kreuzung aus dem superposhen „The English Riviera“ und dem analog swingenden Folkpop von „Love Letters“

Doch sie mussten auch immer mal pausieren, wenn der Chef im Club wegdämmerte und Erinnerungen nachhing, wie auf „Summer 08“, dem Album von 2016. Die neueste Metronomy- Inkarnation könnte eine Kreuzung aus dem superposhen, New-Wave-informierten Meisterwerk „The English Riviera“ (2011), das die Band als eine Art Cricketplatz-Roxy-Music auswies, und dem damals folgenden, analog swingenden Folkpop von „Love Letters“ sein. Auf dem Pressefoto sind sie absurd-lustig kostümiert wie Figuren aus einer Vorort-Sitcom.

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Wie das nun klingt? Der Begriff „Sunshine-Pop“ ist oft etwas von oben herab benutzt worden, aber „Right On Time“ ist ein prächtiger Song dieser nicht recht greifbaren Gattung, der mit wehmütigen Untertönen und heiter hüpfendem Refrain genau die richtige Balance hält (und dann auch noch „let’s enjoy the sunshine!“ ruft). Großartig! Ein Hit alter Schule. Wie auch „Things Will Be Fine“ in seinem britischen Pop-Understatement, ein Song, der klingt, wie Hugh Grant aussieht, oder anders: wie Stephen Duffy in einem Hugh-Grant-Film. Oder das in herrlichem Chorgesang jubilierende „Love Factory“. Am Ende macht Mount zu „I Have Seen Enough“ das Licht aus (oder an, wenn wir auf der Tanzfläche beim letzten Engtanz angelangt sind). Hat er alles drauf, wie sonst kaum einer im Vereinigten Königreich.