Melvins
„Tarantula Heart“
Ipecac (VÖ: 19.4.)
DIY-Spirit und Psycho-Grooves für die Gegenwart
Keine andere Band hat den schludrig wirkenden, tatsächlich aber verbissen disziplinierten DIY-Spirit der 90er-Jahre so konsequent in die Gegenwart gezwungen wie die Melvins. Gleich zu Beginn ihres 27. Albums erlaubt sich das Trio eine Art 19minütiges Intro, dann wird die bewährte Formel in vier weiteren Songvariationen durchexerziert. „Allergic To Food“ gibt die psychedelische Planierraupe.
Das groovende „She’s Got Weird Arms“ klingt, als wären die Talking Heads keine feingliedrigen Kunststudenten, sondern Metzgerlehrlinge gewesen. Entweder man liebt den Captain Beef heart’schen Doom-Metal oder man ist davon genervt. Ein Dazwischen kann es kaum geben bei einer Band, die gleichermaßen von Yoko Ono und Gene Simmons verehrt wird.