Matt Berninger
Serpentine Prison
Caroline
Der The-National-Sänger spielt auf seinem Soloalbum mit vielen Gästen
Auch ohne die komplexen Indie-Settings von The National erkennt man Matt Berningers musikalische Heimat natürlich.
Nach 20 Jahren als Frontmann der Band hat er für sein Soloalbum nun „20 der brillantesten Musiker und coolsten Leute, die ich kenne“, versammelt – von The National, seinem Zweitprojekt El Vy und etwas überraschend die alte Hammond-Legende Booker T. Jones als Produzent.
Im Gros klingt hier vieles nach gedimmten The-National-Songs, oft akustisch, relativ schlichte Beats, countryfiziert. Das gewisse Etwas bringt der Produzent mit: Sinn für Soul-Rock und einen klug räumlichen Blick auf die eher spärlichen Arrangements.
Er lässt beiläufig ein bisschen Geräuschnebel steigen, stutzt geschickt gelegentliche Bläser und bringt elegant Chorschnipsel, Vibrafon und Orgel ein. Berningers Texte erscheinen wie gewohnt als literarisch wertvolle Liebeslieder, Selbstbeschau zwischen Selbsterhöhung und Selbsterniedrigung.
Aber die Mischung aus schlicht-samtigem Sound und Lee-Hazlewood-trifft-Bryan-Ferry-Schick klingt raffiniert und funktioniert sehr angenehm.