Madness
„Theatre Of The Absurd Presents C’est La Vie“
BMG (VÖ: 17.11.)
Elegante Songs, die gar kein Theater brauchen
Das Theater des Absurden, ein Prolog („Mr. Beckett Sir …“) und drei Akte – alles geschenkt. Denn hinter diesem Pipifax sind 14 Songs von Mike Barson, Graham McPherson, Chris Foreman und Daniel Woodgate (der ist der Schlagzeuger), und die wurlitzern, klimpern und kreiseln wie immer seit mehr als 40 Jahren. Man weiß einfach nicht, wer bei Madness die besten Songs verfasst.
Die neue Platte ist elegant und grandios
Ich würde sagen: Mike Barson, der oft allein schreibt. Sie haben Streicher und Bläser arrangiert, und Barson – der 1984 die Band für eine Weile verlassen hatte – hat den verschleppten Ska wiederentdeckt und bringt Lee Thompsons Saxofon nach vorn. Bei so wunderbaren Platten wie „Keep Moving“ und „The Rise & Fall“ ging es nie um Klamauk, sondern um Music Hall und Matinee des letzten, wenn nicht vorletzten Jahrhunderts, um die Satire Jonathan Swifts und die Melancholie von Oscar Wilde. Und die neue Platte ist elegant und grandios. Ältere Herren sollten sich aber nicht mehr Suggs, Barzo und Woody nennen.