„Been there, done that, messed around/ I’m having fun don’t put me down/ I’ll never let you sweep me off my feet“, behauptet der rothaarige Trotzkopf Elly Jackson, während die Sequenzer aufgeregt im Kreis rennen. „This time, Baby, I’ll be bulletproof“, warnt sie uns noch, bevor ein knuffiger Synthie mit seinem Drei-Ton-Solo dran ist.

Die 21-Jährige, die sich da so selbstbewusst durch die starrköpfige Synthie-Pop-Tanznummer „Bulletproof“ singt, gilt inzwischen nicht nur zu Hause in London als Stil-Ikone und unter dem Namen La Roux zusammen mit Produzent Ben Langmaid als das nächste große Pop-Ding. Tatsächlich versammelt das Debüt des Duos stilsicher Synthie-Pop-Nummern mit fabelhaften Hooklines und Harmonien. Und stets haucht Jacksons Gesang dem an sich sterilen Plastiksound Seele ein.

In den emotional aufgeladenen Momentaufnahmen, die dabei entstehen, spielt Jackson in der zackigen Jetzt-oder-nie-Hymne „For The Kill“ eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs. Später gründet sie im ungeduldigen „Tigerlily“ sich selbst einen mehrstimmigen R&B- und in der Ballade „Cover My Eyes“ einen Gospelchor; gibt sich im plärrenden „I’m Not Your Toy“ quengelnd; singt in „Fascination“ seltsam gedämpft gegen die nervös sich überlagernden Sequenzerspuren an; erzählt in „Growing Pains“ von Herzen, die nicht gebrochen werden, sondern wie Plastik schmelzen.

Wenn Elly Jackson die neue Annie Lennox ist, ist Ben Langmaid der neue Vince Clarke. Und das ist auch das Problem dieses Debüts, dessen angesoulter Synthie-Pop dann doch ziemlich oft nach Wiederholungen der Songs, die Clarke mit Alison Moyet bei Yazoo gemacht hat, klingt. In „Quicksand“, das munter aufstampfend den La Roux-Hype losgetreten hat, zum Beispiel, aber auch im sanft-melancholischen „Colourless Colour“ und besonders beim niedlichen „As If By Magic“. Wem das nicht genug Eighties ist, für den gibt es noch die Banarama-Paraphrase „Reflections Are Protection“ und die bedächtige Eurythmics-Reminiszenz „Armour Love“. Been there, done that.