Kat Frankie
Please Don’t Give Me What I Want
Zellephan/Broken Silence
Wer als Singer/Songwriterin seinem dritten Album einen eigenwilligen Titel wie diesen verpasst und es darüber hinaus in Eigenregie veröffentlicht, der agiert zielstrebig, aber keineswegs verkniffen. Mehr als auf dem Vorgänger „The Dance Of A Stranger Heart“ öffnet sich die gebürtige Australierin und Wahlberlinerin nun Welt und Publikum. Auch wenn ihre Songs immer noch sparsam arrangiert sind – zerbrechlich wirken sie dabei nie. Ihrem auf den Namen Bina getauften Harmonium fällt zwar eine Schlüsselrolle zu, im Vordergrund bleibt jedoch die Stimme des 33-jährigen George-Gershwin-Fans. Erstaunliche 50 Sekunden dauert es, bis diese zu Beginn des Albums zur ersten „richtigen“ Zeile ansetzt. Später, wie beim Titelsong, schichtet Kat Frankie sie schon mal zu einem mehrstimmigen Chor übereinander. Wem das zu meditativ und mantramäßig anmutet, der wird dafür die neue weiche Seite der androgynen Dame lieben lernen. Schlägt sie poppigere Töne wie auf „Ophelia“ an, steht sie plötzlich nicht mehr Annie Lennox oder PJ Harvey nahe, sondern der eigentlich gegensätzlichen Heather Nova.