Josh Rouse
The Happiness Waltz
Yep Roc/Cargo
Tiefenentspannt, so ist Josh Rouses Gefühlshaushalt wohl am besten beschrieben. Seit ein paar Jahren lebt der Songwriter aus Nebraska mit Frau und Familie in Spanien, hat ein Studio in Valencia, wo er mal hübsche („Country Mouse, City House“), mal luschige („El Turista“) Platten aufnimmt. Seine Bestzeit liegt gut zehn Jahre zurück, als Rouse mit Kurt Wagner musizierte und in Nashville sehr smarten Country-Folk spielte. Ein bisschen knüpft er dort nun wieder an, zumindest hat er mit Brad Jones einen Produzenten gewählt, der Songwriter wie Ron Sexsmith, Matthew Sweet oder Chuck Prophet produziert und zwei der besten Josh-Rouse-Arbeiten mitzuverantworten hat, „1972“ und „Nashville“ .
In dem schönen Opener „Julie (Come Out Of The Rain)“ oder im gut gelaunt hüpfenden „Simple Pleasure“ hört man das, hört man den Weg vom ruralen Songwriting zum sonnigen Yachtrock, den Rouse zurückgelegt hat. Andere Stücke („Start A Family“, „The Ocean“) rutschen leider ab in eine etwas seifige Belanglosigkeit. So oft „ The Happiness Waltz“ in besseren Momenten an Soft-Rock-Größen wie Hall & Oates erinnert, so oft wird es auch allzu wohlgefällig. In einem Plattenladen meines Vertrauens gibt es das Fach „Sunshine Pop“, und da gehört Josh Rouse hin. Wenn er gut ist. Hier ist er 50:50.