John Phillips
„John, The Wolfking Of L.A.“
Mit den Mamas& Papas hatte Phillips nicht schlecht verdient, mit „San Francisco“ ein Vermögen gemacht, und so konnte er sich ein Solo-Album leisten, ohne auf Recording-Budgets oder Deadlines achten zu müssen. „Phillips‘ Folly“ nannte man die Sessions unter missgünstigen Kollegen. James Burton, Hal Blaine, Joe Osborn, Larry Knechtel, Buddy Emmons und Red Rhodes wurden verpflichtet, Darlene Love sang Back-up, Lou Adler übernahm die Produktion. Heraus kam, was keiner so erwartete: ein Album, das nicht auf den Putz haut, das im Gegenteil in Understatement macht, zumindest auf den fünf Cuts der ersten Seite, deren flüssiger Country-Pop gänzlich frei von Prätention bleibt. Seite 2 gibt sich offensiver, wartet mit souligen Girls auf und solistischen Glanzlichtern, wobei auch hier Phillips‘ Gesang beinahe beiläufig klingt und so das Drama der Songs klug konterkariert. Ein merkwürdig unspektakuläres Album, das trotz hervorragender Songs im Strudel seiner Zeit unterging, von Kritikern indes gern kanonisiert wurde, als Ausweis ihrer Kennerschaft. (Dunhill/Harte)