Gloria
Geister
Harmlose Indie-Pop-Trivialitäten eines eigentlich hippen Duos
„Unter jedem Stein liegt auch ein Leben/ Wenn du ihn hebst, wirst du sehen.“ Wer singt denn so was? „Wie ein Fluch liegst du auf mir/ Wie ein rotes Tuch stehst du vor mir.“ Hartmut Engler vielleicht? Xavier Naidoo? Helene Fischer? Nein, so reimt Indie-Pop im Jahr 2015. Und von dieser Sorte Quatsch findet sich auf dem zweiten Gloria-Album, „Geister“, jede Menge.
Anders als Pur, Naidoo und Fischer gilt dieses Duo jedoch als cool: weil der eine bei einer hippen TV-Show mitmacht und der andere Bassist einer Combo ist, die vor zwölf Jahren ein gutes, vielleicht sogar wichtiges Album veröffentlichte.
Doch was Klaas Heufer-Umlauf („Circus HalliGalli“) und Mark Tavassol (Wir sind Helden) als Gloria im Angebot haben, ist leider arg trivial, sind musikalische und textliche Klischees. Wenn nicht die Schrammelgitarre den Ton angibt, wird das in poetischem Duktus vorgetragene Liedgut in zackige Beats („Ohne Träume“, „Haut“) oder sentimentale Balladen („Schwaches Gift“, „Kreis“) verpackt. Einzuordnen zwischen Philipp Poisel und Tim Bendzko. (Grönland)