Frida Hyvönen
To The Soul
Snowhite/Rough Trade
Schon Wahnsinn, wie Frida Hyvönen da auf dem Cover ihrer vierten Platte steht – in einer Art schwarzem Pyjama, und eine Axt niederschwingt auf einen brennenden Hackklotz. Wenig zimperlich geht sie auch musikalisch zu Werke. Zum Beispiel in „Wild Bali Nights“, dem besten Stück von „To The Soul“, in dem sie die getragene Piano- und Harfenbegleitung mit einigen unvermittelt dreinpolternden Trommelwirbeln zerhackt. Aber immer, wenn man denkt, jetzt kommt endlich der ganz große Phil-Collins-In-The-Air-Tonight-Break, passiert nichts. So sind Hyvönens Songs oft: Teaser, die ins Leere laufen, Schmachtfetzen, die vor dem finalen Refrain abbrechen. Was nicht heißen soll, dass die schwedische Songwriterin die großen Gesten scheut.
Manchmal schleicht sich merkwürdiger Bombast ein („Gas Station“ ), manchmal ein an Abba erinnernder Musical-Kitsch („Farmor“). „ Hands“ übertrifft Adeles Bond-Song um Längen, und „Gold“ hat die Erhabenheit eines Glen-Campbell-Stücks mit ordentlich Streicher-Glorie, Glockengeläut und Jagdhorn. Insgesamt ist „To The Soul“ ein über weite Strecken tolles Album mit schwerem, teils grandiosem Balladenwerk.