Edward Abbey
Die Monkey Wrench Gang
Walde + Graf
Ein kulturpessimistischer Chirurg, eine jüdische Bronx-Amazone, ein naturschwär-merischer Mormone und ein ausgemusterter, weil 1/4-verrückter Green Beret mit ehemaligem Einsatzgebiet Vietnam – das ist die Monkey Wrench Gang, die sich eher zufällig zusammenfindet, um den Südwesten der USA mit spektakulären Sabotage-Akten in den einstigen Naturzustand zurückzusprengen. Die vier haben kein wirkliches Konzept, sie sind gute amerikanische Pragmatiker und fangen einfach an, denn einer muss es tun. „Lasst unsere Praxis unsere Grundsätze formen“, schlägt der Doc vor, und dann kommen sie als personifizierte rächende Naturgewalt über all die, die versuchen, die Canyons von Utah und Arizona industriell auszubeuten.
Aber immer anständig selbstredend, ohne Menschenleben zu gefährden. Bei den knalligen Schauwerten, den vielen spannenden Verfolgungsjagden, die das Lektüretempo nach einer etwas länglichen Exposition enorm in Schwung bringen, und den grandiosen Dialogen, die aus dem Zusammenprall dieser vier grundsympathischen Charakterköpfe immer wieder komische Funken schlagen, fragt man sich schon, warum dieses Buch nicht längst verfilmt wurde. Egal. Wer liest, kommt in den zusätzlichen Genuss von Abbeys stupendem Illuminationsvermögen, der die karge Idylle der Wüstenei genauso euphorisch besingen kann wie die eher artifizielle Schönheit einer Brückensprengung.
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