Dirty Three

„Love Changes Everything“

Bella Union/PIAS (VÖ: 28.6.)

Australisches Instrumental-Trio tastet nach der Stille.

Wovon man nicht sprechen kann, da­rü­ber muss man bekanntlich schweigen. Musiker brauchen nicht mal Worte, um auch vom Unmöglichen reden zu können. Davon etwa, dass Liebe alles verändert. Immerhin zwölf Jahre nach „Toward The Low Sun“ klopfen War­ren Ellis (Bad Seeds), Mick Turner und Jim ­White in sechs schnöde durchnummerierten Instrumentals gut 40 Minuten lang ab, was noch an Überraschung drin ist – gut dreißig Jahre nach ihrem ersten Date. Dabei klingen die Australier zunächst, als wollten sie einen Crazy-­Horse-­Sound­check nachstellen, in den sich eine Geige verlaufen hat, bevor man sich doch noch auf einen gemeinsamen Ritt zum Fluss­ufer einigen kann.

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Doch der Wesenskern hier ist die Piano-induzierte Elegie, wenn das Trio ausgiebig nach der Stille tastet, nach den Räumen zwischen den Tönen. Eine Dirty-­Three-­Kons­tante bleiben die Cover von Gitarrist Turner, der hier sein Motiv von „She Has No Strings Apollo“ (2003) variiert. Ein glühender Engel kommt hernieder, mit Flügeln so mächtig, als müsse er ganz allein über die Liebe und ihre Versprechen wachen.