Dent May
Across The Multiverse
Carpark/M.E.L.
Zum Wohl: Berauschender Cocktailkirschen-Pop aus Los Angeles
Wahre Künstler erkennt man nicht an ihren Prinzipien, sondern an der Bereitschaft, diese über Bord zu werfen. Mississippi-Boy Dent May wollte nie nach Los Angeles, besang seine Antipathie sogar 2012 auf „Do Things“ – und zog dann doch um. Auf seinem vierten, dem ersten in der neuen Heimat entstandenen Album, „Across The Multiverse“, räkeln sich Brian Wilson, Van Dyke Parks und Harry Nilsson in der Hollywoodschaukel zu pastellfarbenen Melodien, von denen man sofort betrunken wird.
Schon das eröffnende „Hello Cruel World“ ist schillernder Cocktailkirschen-Pop, der den Sixties und Seventies zwinkernd zuprostet. Später glaubt man Nile Rodgers an der Gitarre zu hören, aber das ist alles Mays wahnwitzige, unverschämt perfekt arrangierte One-Man-Show. Doppelt beeindruckend!