Dana Spiotta :: Glorreiche Tage
„Eine schmerzhafte Lektion über die Grenzen des Autodidaktentums“, urteilte der ROLLING STONE über das 20-teilige Opus magnum, das musikalische Vermächtnis des großen (erfundenen) Nik Worth. „Die wundersamen, kristallklaren Harmonien“ seines Frühwerks brachten ihm sogar Vergleiche mit den Beatles ein. So jedenfalls würde Nik gern in Erinnerung bleiben. Der kettenrauchende Trinker, der auf die verhängnisvolle 27 immerhin noch 23 Jahre drauflegen konnte, hat aber all diese Hymnen selbst verfasst. Er ist sein größter Fan, gefolgt von seiner geliebten Schwester Denise, deren nicht weniger vom Scheitern geprägten Tage den Schwerpunkt dieses klugen Romans ausmachen. Spiotta erzählt hier zwar von den wilden Siebzigern und Achtzigern, aber auch von Selbstbetrug und Erinnerung und deutet dabei bereits die trügerischen Social-Media-Inszenierungen der Gegenwart an. (Berlin, 19,99 Euro)