Cowboy Junkies
The Wilderness
Proper/Rough Trade VÖ: 30.03.2012
Die Balladen verlassen sich etwas zu sehr auf Margos Vortrag.
Nach dem doch recht zerfahrenen „Sing In My Meadow“ kommt jetzt also der Schlussakkord der „Nomad Series“. Auf „The Wilderness“ besinnt sich Michael Timmins wieder alter Stärken, setzt auf Ruhe und Transzendenz. „Unanswered Letter (for JB)“ eröffnet mit verhalltem E-Piano und atmosphärischem Gedöns zu Margo Timmins apathischem Vortrag. Nichts scheint diese Frau jemals verunsichern zu können. Der Song ist dann leider nicht mehr der Rede wert. Dafür erkennt man „Idle Tales“ sofort als typische Cowboy-Junkies-Ballade mit einem folkigen Refrain, der sich mühevoll aus der Strophe quält.
Doch erst das von Gitarre und Bass angedeutete „Angels In The Wilderness“ ist eine jener schmerzlichen Versenkungen, mit denen die Band früher ganze Alben füllte. Von da an funktioniert „The Wilderness“ auch ganz prächtig, hält die Waage zwischen meditativem Summen und großartigen Songs. „Damaged From The Start“ verströmt mit seinen zwischen Dur und Moll hin- und hergleitenden Gesangsmelodien beinahe so etwas wie Pop-Appeal.
Aber sie können sich nicht ewig nur auf die Tragfähigkeit dieser Stimme verlassen.