Cat Stevens – Tea For Tillerman

Island/Universal

Er habe all diese Platten nur gemacht, um sein Hobby- Kinderbücher illustrieren- finanzieren zu können, behauptete Cat Stevens später einmal. Was er jetzt in den Liner Notes zur Deluxe-Ausgabe von „Tea For The Tillerman“ dementiert.

Einmal dem Sensenmann von der Schippe gesprungen, war er eigentlich als unser kleiner Ingmar Bergman des populären Liedes wiedergeboren worden: ein Grübler auf der Suche nach Erleuchtung und dem Sinn des Lebens mit Songs über Jugend, Vater-Sohn- Beziehungen, das Altern und den Tod. Mehrere Songs von „Mona Bone Jakon“ kreisten um diese Themen. Den Glauben an Gott hatte er da noch nicht gefunden.

Im Gegensatz zu den aufstrebenden jungen amerikanischen Singer-Songwriter-Kollegen, die es zu dieser Zeit zu enormer Popularität brachten, sparte er als Autobiografie erkennbare Elemente. Was ihn von diesen ebenfalls unterschied, waren die beträchtlichen „Pop“-Qualitäten der Songs. Auf die hatte Mike Hurst als Produzent von Hits wie „Matthew & Son“ in Cat Stevens‘ Anfängen natürlich auch größten Wert gelegt.

Mit ganz anderen Mitteln kam Ex-Yardbird Paul Samwell-Smith zu demselben Ziel: Er vermittelte den Songs, bestens unterstützt vom Gitarristen Alun Davies und einer klanglich höchst raffinierten, durch ihre scheinbare Einfachheit bestechenden Aufnahmetechnik ein ums andere Mal unwiderstehlichen Ohrwurmcharakter.

Für die Popmusik waren das auch immer Sternstunden der High-Fidelity. An diese Qualität knüpfen etliche Zugaben auf der zweiten CD an, das Demo von „Wild World“ mit Stevens an der Gitarre, das famose Piano-Demo von „Miles From Nowhere“ und die beiden für „Yusuf’s Café“ aufgenommenen „Father And Son“ und „Wild World“ sowie das für einen Sender in Los Angeles 1971 musizierte „On The Road To Find Out“.

Auch der Wohlklang bei Live-Aufnahmen ist bei den Troubadour-, Majikat- und Japan-Mitschnitten ein Hörvergnügen. Remastering-Mann Ted Jensen hat sich derer noch einmal sachverständig angenommen.