Can A Song Save Your Life? :: Regie: John Carney
Dieser Film des Autors und Regisseurs John Carney („Once“) haucht dem warmen Sommer eine Brise Humor, Herzschmerz und entzückende Romantik ein. Klar, Carney hat „Once“ noch einmal gemacht, nur mit größeren Stars und größerem Budget. Erstaunlicherweise hasst man ihn nicht dafür.
„Can A Song Save Your Life“ nimmt einen für sich ein, indem er nicht zu dick aufträgt, einige Gefühle auch unausgesprochen lässt. Die Karriere des von Mark Ruffalo mit ungezwungenem Charme und ein paar blauen Flecken auf der Seele gespielten Musikproduzenten Dan ist im Sinkflug, sein Kompagnon Saul (wunderbar: Mos Def) hat ihn aus seiner eigenen Firma rausgeworfen, seine Frau (Catherine Keener), eine Musikjournalistin, hat ihn verlassen und auch ihre gemeinsame Tochter (Hailee Steinfeld) geht ihm nicht auf den Leim. Kein Wunder, dass er sehnsüchtig auf die U-Bahn-Gleise starrt.
Eines Abends stolpert Dan in eine New Yorker Bar – und da ist sie: Greta (Keira Knightley), eine britische Songschreiberin, deren zögerliche Darbietung das Publikum gähnen lässt. Aber die Texte ihrer Lieder, die sie aus einer kaputten Beziehung zieht, sprechen Dan aus dem Herzen, sodass er bereits im Kopf beginnt, Gretas Songs zu produzieren. Den Rest kann man sich denken: Dan wird Greta zu einem Star machen und sie werden sich unsterblich ineinander verlieben. Happy End.
Aber, halt, nicht so schnell. Obwohl Dan das Geld auftreibt, um Gretas Songs in den Straßen von New York aufzunehmen, können beide ihre alten Leben nicht einfach so abschütteln. Man findet nur selten einen Film, dem es gelingt, mithilfe von Musik Liebe zu beschwören und dabei nicht sentimental zu wirken. „Can A Song Save Your Life“, mit Songs von Glen Hansard und New-Radicals-Mastermind Gregg Alexander, ist eine reizvolle Ausnahme. Ruffalo und Knightley zaubern mit subtiler Magie eine Intimität, die sich nicht leicht fassen lässt.