Bruce Springsteen
The Complete Bottom Line & Roxy Broadcast 1975
Radiomitschnitte der beiden berühmten Konzerte auf vier CDs
Zu den süßesten Genüssen gehörte es stets, zu wissen, dass es da draußen eine Welt gab, und in dieser Welt gab es Bootlegs von Konzerten, und diese Konzerte waren von Bruce Springsteen. Der Gauner im Plattenladen hatte uns bloß nicht gesagt, dass es praktisch alle Konzerte Springsteens auf Bootlegs gab, weil alle im Radio übertragen worden waren. Der Nimbus dieser Konzerte gründete auf den Konzerten selbst, aber er wuchs mit den Mitschnitten. Die Tournee von 1978 ist sogar mit den Krankheitstagen vollständig erfasst, und die Auftritte von 1975 sammeln wir uns jetzt zusammen.
Die Mitschnitte des Konzerts im Bottom Line in New York unmittelbar vor der Veröffentlichung von „Born To Run“ hat jeder Fan, und das Konzert im Roxy, Los Angeles, vom 17. Oktober 1975 gibt es auf Vinyl mit derselben komischen Illustration, die nun auch die zwei CDs schmückt. Die E Street Band spielt ungefähr eine halbe Stunde „Spirit In The Night“ und eine halbe Stunde „Backstreets“ und eine halbe Stunde „Kitty’s Back“, und dazwischen spielt sie zwölf Minuten „Pretty Flamingo“, das in den 60er-Jahren ein Hit von Manfred Mann war. Im Roxy schließt das Konzert mit dem „Detroit Medley“, im Bottom Line mit dem alten Klopfer „Quarter To Three“. Springsteen machte viel Unerwartetes, und er machte es sehr lange und sehr ekstatisch – aber die Variationen bei den Zugaben waren nicht unendlich variabel.
Die Songs strömen, sie ebben ab und brausen auf, und dazwischen erzählt Springsteen, und die Band spielt leise weiter, und er erzählt, wie er mit Steven auf der Veranda saß, und da war dieses Mädchen, und dann kam dieser kleine Typ, und die Sonne geht auf und wieder unter, und Springsteen erzählt, und man lebt in diesen Songs und in diesen Erzählungen.
Bei einem der Konzerte im Bottom Line im heißen Sommer 1975 waren Martin Scorsese und Robert De Niro, die gerade „Taxi Driver“ drehten, und Springsteen machte auf der Bühne dieses Ding mit „Are you talkin’ to me?“, und das war das.