Benjamin Booker
„Lower“
Fire Next/Thirty Tigers (VÖ: 24.1.)
Der Amerikaner wechselt vom Soul-Punk zum HipHop.
Auf zwei Alben hat der in Tampa/Florida aufgewachsene Benjamin Booker bisher eine sinistere, aufwühlende, schwüle Mischung aus Punk, Sixties-Soul und Glam gespielt, nun kommt Elektronik dazu. Das Dunkle, Gequälte bleibt Bookers Sound erhalten, aber HipHop-Produzent Kenny Segal addiert Lo-Fi-Samples, schäbige Drumcomputer, leiernde Pianos und zerkratzte Oberflächen. Sie weisen den Weg in das Unterbewusstsein des Künstlers, dessen Protagonisten vom Rande der Gesellschaft ans Licht streben, zu einer erlösenden Transzendenz.
Zum tollen „Slow Dance In A Gay Bar“ könnte man tatsächlich langsam tanzen. Der Lärm der ersten Alben ist fast verschwunden, nur „Black Opps“ langt mit greinenden Gitarren und düsteren Akkorden zu.
Diese Review erschien im Rolling Stone Magazin 2/25.