Baroness

Purple

Universal

Weniger progressiver, aber immer noch wuchtiger Metal aus Georgia

Die Sorte Metal, die ich in bestimmten Momenten schätze, trägt Attribute wie „Sludge“, „Doom“, „Black“ und „Death“ im Namen. Baroness, das Quartett um den Gitarristen und Sänger John Baizley, fällt inzwischen nicht mehr in diese Kategorie. Von den rohen Anfängen bis zum von Kritikern und Publikum gefeierten Durchbruch „Yellow & Green“ hat die Band immer komplexere und raffiniertere Strukturen entwickelt, auch der Classic-Rock-Anteil ist gewachsen. Trotzdem ist dieses Album eine Wucht. „Try To Disappear“ lässt Fäuste in den Himmel fliegen, kriecht wie ein nicht zu stoppender Wurm in die Ohren und hat die Wucht eines außergewöhnlichen Metallica-Tracks. Es ist eine Art Pfauen-Metal, der grandiose Räder schlägt – auch dank Produzent Dave Fridmann, der sonst eher bei den Flaming Lips aktiv ist.

Der Albumtitel „Purple“ und einzelne Songs verweisen auf einen Busunfall, den die Band 2012 schwer verletzt überlebte. Der Bassist und der Schlagzeuger wurden danach durch neue Musiker ersetzt. Die Musik von Baroness hat glücklicherweise keinerlei Schaden erlitten.