Soul boomte bereits, als Aretha Labels und Lager wechselte. So künstlerisch wertvoll viele ihrer Aufnahmen für Columbia waren, so frustrierend erfolglos blieben sie auch. Franklin ging dorthin, wo man etwas von Soul verstand, wo die richtigen Musiker und Produzenten unter Vertrag standen, und wo der Vertrieb von Leuten organisiert wurde, die selbst Musik hörten und die wichtigen DJs nicht nur vom Hörensagen kannten. Acht Aretha-LPs haute Atlantic binnen drei Jahren heraus, zuviel wohl. Denn das überragende Niveau ihres Befreiungsaktes in Vinyl, „I Never Loved A Man The way I Love You“, ließ sich nicht halten. Wenige Monate danach erschien mit „Aretha Arrives“ ein Album, dessen beste Tracks wie Willie Nelsons „Night Life“ oder „Going Down Slow“ das gerade gegebene Versprechen einlösten, das mit beherzten Versionen von Sinatras „That’s Life“ und dem in Soul-Gefilden gern gecoverten „Satisfaction“ aufwartete, dazwischen aber Cuts zu verstecken suchte, die einfach nicht paßten, wie etwa „96 Tears“. Aretha singt göttlich, die Muscle Shoals House Band mit King Curtis kocht, aber es kann nicht zusammenwachsen, was nicht zusammengehört. Von den analogen Masters.