Alison Moyet

Alf

Vier frühe Alben der englischen Gefühlssängerin, ergänzt

Sie wurde, das nebenbei, in dem Ort Billericay in Essex geboren, den Ian Dury in „Billericay Dickie“ besang. Mit ­Vince ­Clarke, der früh De­peche Mode verließ, gründete sie Yazoo, und die beiden waren das bizarrste Duo: der verhuschte Synthesizer-Hänfling und die wuch­tige, junghübsche Sängerin. ­

Haare zur Löwenmähne

Clarkes Songs waren zu zierlich für sie, deshalb war „You And Me Both“ so berückend. Mit „Alf“ begann Moyet 1984 ­ihre Solokarriere: Noch immer waren die Songs synthetisch, aber überladen und überproduziert. Für „Raindancing“ (1987) föhnte sie die Haare zur Löwenmähne, auch das stand ihr gut, und sie sang Soul in einer Zeit ohne Soul, eingerichtet von Jimmy Io­vine, dessen patentierter Hochdruck den Erfolg in den USA bereiten sollte. Ging nicht.

„Hoodoo“ (1991) und „Essex“ (1994) sind sogar noch besser, Northern Soul als Pop und Balladen, wie man sie heute von Adele kennt. Die vier frühen Alben wurden um je eine zweite CD und alternative Versionen, Live-Fassungen, ­Mixes und Single-Edits erweitert. Alles drin.

(Sony)