AC/DC

Dirty Deeds Done Dirty Cheap

Eastwest (Warner)

Einmal mehr die große Bon-Scott-Show: Die mit spöttischer Distanz und Selbstironie betriebenen Overstatements des vorzugsweise mit Pippi-Langstrumpf-Zöpfen und rot geschminkten Wangen auftretenden Sängers machen den Unterschied ums Ganze – auch wenn wir die Möglichkeit in Betracht ziehen müssen, dass er selbst sich dessen nicht bewusst war. Wer nicht fähig oder willens war nämliche Feinheiten herauszuhören, für den mussten AC/DC allerdings tatsächlich eine pubertäre Verklemmte‘ Jungs-Band sein und ihre Texte eine alberne Ansammlung politischer Unkorrektheiten. Nichts zu lachen hatte auch jene Witwe aus Sidney, deren Telefonnummer Scott versehentlich im Titelsong verewigte – und die sich daraufhin wochenlangem Telefonterror ausgesetzt sah, bis schließlich die Nummer—36-24-36, im angloamerikanischen Maßsystem die Entsprechung der Idealmaße 90-60-90 – geändert wurde. Jenseits solcher Sperenzchcn ist insbesondere „Ride On“ die vielleicht beste Gesangsleistung Scotts überhaupt „One of these days I’m gonna change my evil ways“ hoffte er damals noch vergeblich. Merksatz: „Some balls are held for charity and soine for fancy dres/ But when they’re held for pleasure they’re the balls that I like best.“ („Big Balls“)