Reeperbahn Festival 2016: Diese Acts müsst Ihr unbedingt sehen
Vom 21. bis 24. September findet in Hamburg wieder das Reeperbahn Festival statt. Damit Ihr im Dschungel der zahlreichen Veranstaltungen nicht den Überblick verliert, haben wir hier ein paar Tipps für Euch.
Alice Phoebe Lou
Am 22. April erschien „Orbit“, das Debüt-Album von Alice Phoebe Lou. Ihren Sound aus Blues und Folk hat die Südafrikanerin auf den Straßen von Berlin entwickelt. Die Sängerin beeindruckt vor allem durch ihren unvergleichlichen Sopran und viele retroselig eingestreute Beatnikmelodien.
Anna Ternheim
Anna Ternheim (37) hat nicht die ganz große Stimme einer k.d. lang, erreicht aber eine ähnliche Intensität. Spielend gelingt es ihr sogar aus einem Backstreet-Boys-Songs („Show Me The Meaning Of Being Lonely“) eine Soul-Nummer zu machen. Ihr sechstes Album heißt „For The Young“, zwölf Stücke über Zeit und Liebe, Freunde und Düsternis.
Boy
Das Frauen-Duo hat sich längst als einer der großen deutschen Music-Acts etabliert. Sonja Glass und Valeska Steiner konnten sich auf dem Reeperbahn-Festival einst zum ersten Mal präsentieren. Scherzeshalber werden sie übrigens oft „the thinking man’s Corrs“ gennant – weshalb sie sich wohl auch mit ihrer charmanten zweiten Platte „We Were Here“ eine Menge Zeit ließen.
Die Heiterkeit
Für Die Heiterkeit wird’s ein Heimspiel auf der Reeperbahn. Die Songs der Slowcore-Pop-Band aus Hamburg klingen übrigens alles andere als heiter. Das Quartett hat in diesem Jahr ein Doppelalbum („Pop & Tod“ I + II“) mit insgesamt 20 neuen Songs herausgebracht. Sängerin Stella Sommer erinnert mal an Hildegard Knef und mal an Christiane Rösinger – und singt auch gerne Mal wie Andreas Spechtl von Ja, Panik! im besten Denglish.
Dota
Dota, eigentlich Dota Kehr und früher mal als Kleingeldprinzessin bekannt, ist wohl eine der ausdrucksstärksten Singer-Songwriterinnen in Deutschland. Ihre Texte beeindrucken mit Wortwitz und präzisen gesellschaftskritischen Beobachtungen. Dabei verwebt sie in ihren neusten Songs ganz lässig Schwermut mit Jazz-Flair, Poesie mit nachdenklich stimmendem Humor.
Drangsal
Drangsal (eigentlich Max Gruber und gerade erst mit dem Preis für Pokultur ausgezeichnet) widmet sich einer brachialen Vertonung von Pop-Songs mit erkennbarer Orientierung an 80er-Jahre-Sounds á la Cold Cave. Zu hören gibt es schlechte Laune, Verzweiflung und spätjuvenilen Weltschmerz in ausgesprochen kurzweiliger Form.
Get Well Soon
Konstantin Gropper ist derzeit auf dem Pop-Trip und hat sich mit einem Konzeptalbum über die Liebe (passenderweise „Love“ genannt) tief vor den Klängern der 80er und 90er verneigt.
Gundelach
Noch einer, der mit unterkühlter Schwermut ans Licht drängt. Der Norweger Gundelach singt Electro-Pop-Songs, die Namen haben wie „Space Echo“ und produziert seine Musik selbst. Früher war er mal DJ (was man seiner Musik durchaus anhört) und inzwischen steht er auch schon bei Pharrell Williams im Adressbuch.
Izzy Bizu
Die neue Soul-Hoffnung aus Großbritannien hat gerade ihr Debüt „A Moment Of Madness“ vorgelegt. Natürlich hört man bei ihr gleich etwas Adele und Amy Winehouse heraus, doch die 22-Jährige hat sich mit einer guten Portion Jazz und einigen American Standards schon früh ihren eigenen musikalischen Weg geebnet.
Jamie Lawson
Jamie Lawson hat sich auf sanfte Piano- und Folk-Melodien spezialisiert, die zu Herzen gehen. Der englische Singer-Songwriter brauchte seine Zeit, um sich Gehör zu verschaffen, dafür kann er sich nun vor Groupies kaum noch retten. Schuld daran ist wohl Ed Sheeran, der seinen Kollegen ordentlich förderte.
Laura Gibson
Mit „Empire Builder“ hat Laura Gibson ganz sicher eine der besten Platten des Jahres aufgenommen. Ein Leben ohne Garantien, Gefühle ohne Bedingungen: Darum geht es nicht selten bei der Sängerin, und dazu passt, dass ihre Stimme zwar liebenswert zart ist, jedoch ohne die Kleinmädchenhaftigkeit, die oft nervt bei Frauen, die längst erwachsen sind.
Sevdaliza
Sevdaliza wurde auf der Red Bull Music Academy ausgebildet und ist noch auf dem Sprung. Die Niederländerin hat sich bereits als Produzentin einen Namen gemacht und mit einer Kollaboration mit Stwo für Aufmerksamkeit gesorgt. Mit Trip-Hop-Tunes, Orchestral-Loops und lasziver Singstimme bohrt sich die Sängerin in die Gehörgänge. Viel Wert legt sie auch auf die visuelle Präsentation ihrer Musik.
The Head And The Heart
Die selbsternannte Folk-Family ist live eine Bank und beeindruckt mit flirrendem dreistimmigem Gesang. Vor wenigen Tagen erschien ihre dritte Studioeinspielung „Signs Of Light“ mit ihrer bisher wohl ambitioniertesten (Pop-)Single „All We Ever Knew“.
The Hirsch Effekt
Die aus Hannover stammende Band mit dem irritierenden Namen The Hirsch Effekt mischt Indie, Punk und Metal zu einer hochkomplexen Sound-Mixtur. In ihren Texten arbeitet sich die Artcoreband um Sänger Nils Wittrock an den Höhen und Tiefen der Liebe ab.
Villagers
Conor J. O’Brien ist zugleich Herz und Kopf von Villagers. Der sensible Songwriter schreibt zu Tränen rührende Folk-Rock-Preziosen (man denke nur an „Hot Scary Summer“) und erinnert ein wenig an Conor Oberst und seine Bright Eyes.