Recycling statt Ruhepause
Zehn Jahre nach ihrem Debüt veröffentlicht die STATION 17 der Alsterdorfer Anstalten nun ein Remix-Album, bei dem Andreas Dorau und Denyo mithalfen
Auf Station 17 hat man noch Träume. Kalle, seines Zeichens Texter des Alsterdorfer Kollektivs, würde gern mal mit Nena, Peter Maffay oder Truck Stop zusammenarbeiten. Aber es sind nicht eben offene Ohren, auf die solch ein Ansinnen bei Station 17-Initiator Kay Boysen trifft. Eines nämlich hat sich in all den Jahren nicht geändert -Mainstream ist nahezu tabu.
Blick zurück ins Jahr 1991: Nach einem Jahr Studioarbeit wird das Debüt „Station 17“ veröffentlicht, auf dem Bewohner der Alsterdorfer Anstalten in Hamburg Songs mit Musikern der Neubauten, Can oder der Toten Hosen spielen. Es folgen drei Alben, ein Film und ein Theaterprojekt.
Zehn Jahre nach dem Debüt scheint nun die Zeit für einen Break gekommen, und was läge näher, als einen mittlerweile fast klassischen Schritt zu gehen: keine schnöde Best Of, sondern ein Remix-Album. „Über die Jahre haben wir so viele Kontakte geschaffen, dass wir an viele befreundete Künstler mit der Idee herantreten konnten. Und alle waren begeistert, fast geehrt“, so DJ Harre, Drummer der Station 17-Band und tätig bei Automatique. Fischmobs Cosmic DJ hat den Song „Coca Destruction“ um den Rhythmus herum neu gebaut, während Andreas Dorau und Justus Köhncke „Bei Manni und Bine“ mit zuckersüßen Streichern versehen. Neben recyceltem Material entstand aber auch Neues von Koze, Thomas Fehlmann, The Modernist oder Denyo. „Hitpamde“heißt das Album, und dort gehört es, auch ohne Nena und Maffay, hin.