„Rave The Planet“? Nichts Genaues weiß man nicht!

Absurdes Theater um Techno-Umzug. Wer die medizinische Betreuung übernimmt, bleibt ungeklärt. Wir der neue Kultur-Senator Joe Chialo zum Retter kurz vor knapp?

Szene-Kuddelmuddel in der deutschen Hauptstadt. Rund 48 Stunden vor dem Kick Off des Techno-Umzugs „Rave The Planet“, der zwischen 200.000 (Polizei-Statistik von 2022) und 400.000 Tanzende rund um die Siegessäule im Berliner Tiergarten locken könnte, hüllt sich das Team um den einstigen Love-Parade-Mitgründer Matthias Roeingh alias Doktor Motte in Schweigen. Roeningh feiert am Sonntag, den 9. Juli seinen 63. Geburtstag.

Es scheint nach wir vor nicht geklärt, in welchem Umfeld der Impressario-DJ sein Wiegenfest begehen wird. Techo-Megaparty oder Weißwein-Schorle auf dem heimischen Balkon?

Die große Frage, wer den Sanitätsdienst bei dieser als Demonstration deklarierten Elektro-Musik-Veranstaltung übernehmen wird, ist weiterhin offen. (Stand, Donnerstag, 06. Juli, 13:30 Uhr)

Wie berichtet, geht es um Kosten und letztlich um die Verantwortung für diesen Massen-Umzug an diesem, laut Wetter-Voraussage, heißen Sommertag an der Spree.

Derweilen brodelt es Im Umfeld. Nicht nur die „Berliner Morgenpost“ fragt sich, warum sich so wenige der etablierten Clubs bei „Rave The Planet“ einreihen. Schnödes Fazit: Die meisten haben längst ihre eigene Agenda, logistisch, aber auch atmosphärisch musikalisch. Die Ära der „Love Parade“ sei lange, lange vorbei … Tempi Passati!

Auch bei der Route scheint es kurzfristige Änderungen zu geben: Ausgangspunkt für die Parade soll nun die Siegessäule am Großen Stern sein. Von dort tuckern die 25 angekündigen „Floats“ zum rund zwei Kilometer entfernten Brandenburger Tor. Vorgesehen ist eine langezogener U-Turn quer durch den Tiergarten, der bereits von vorherigen Events mit mobilen Zäunen zur Straße hin abgesperrt ist.

Ursprünglich lag der geplante Kick Off am zentralen Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche. Über den Nollendorfplatz und die Bülowstraße sollte es dann zum Endpunkt Siegessäule mit „Abschlusskundgebung“ geben. Eine Route, die massive Einschränkungen für die dortigen Kaufhäuser gehabt hätte.

An der Siegessäule war/ist zu erwarten – neben Basswummern und „Rave Signals“ eine der enigmatischen Reden von Dr Motte. Der DJ wusste dereinst mit schönen Slogans wie „Die Welt ist Klang!“ aufzuwarten.

Neben Altmeister:innen wie Westbam oder Anja Schneider ist im bisherigen DJ-Line-Up viel Nachwuchs vertreten. Hauptsache, so scheint es: Es macht BUMM!

Der ehemalige Love-Parade-Orga-Wizard Jürgen Laarmann, der in den 1990ern zusammen mit dem verstorbenen Club-Betreiber Ralf Regitz die Fäden gezogen hatte und auch die immense Abwicklung der Straßenparade zu stemmen wusste, äußert sich in einem längeren Facebook-Beitrag bestenfalls mahnend über das angerichtete Chaos der Ex-Techno-Mitstreiter.

Schon vom gesellschaftlichen Timing her, wäre der Umzug ein schlechter Witz:

„Überhaupt: ‚Music is the Answer‘ – Motto und Hymne passen leider gar nicht in unsere Zeit. In den Neunzigern haben wir das anfangs vielleicht sogar noch geglaubt. Damals hieß es etwas weniger größenwahnsinnig ‚Music is the key‘. Damals war die Vision eines Weltfriedens ganz real, ich weiß selber noch wie Delegationen von Polen, Russen und Ukrainern gemeinsam auf der Loveparade getanzt haben. Wenn man heute in einem Cafe in Krematorsk sitzt und weggebombt wird, dann kommt einem ‚Music is the answer‘ zynisch und höhnisch vor…“

Laarmanns Prophezeiung für den 8. Juli: „Ein paar notdürftige Sani-Fahrzeuge werden schon noch rangekarrt werden.. Die Behörden werden die Party nicht verbieten. Alle hoffen, dass es nicht 35 Grad wird, bei der die Blue Punisher Es noch verheerendere Wirkung entfalten. So könnte es am Ende mehr Todesopfer geben als in Duisburg. Wollen wir hoffen, dass es nicht so kommt..“

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