„Zunge“-Video: Lindemann habe in Kauf genommen, dass der Tiger ihn nicht leckt, sondern angreift
Glaubt man dem russischen Zirkusdirektor, hätte Rammstein-Sänger Lindemann sich schutzlos einem Tiger aussetzen wollen.
Kaum ist das neue Till-Lindemann-Video „Zunge“ veröffentlicht, bahnt sich für den 60-jährigen Rammstein-Sänger schon wieder der nächste Schoicker an. In dem Clip ist zu sehen, wie ein Tiger Lindemann das Gesicht abschleckt – und die Dreharbeiten im Großen Moskauer Zirkus sind allem Anschein nach einigermaßen furchterregend abgelaufen.
Die Dreharbeiten zu „Zunge“ lägen schon einige Zeit zurück – 2019, also nicht nur vor den Missbrauchsvorwürfen, sondern sogar noch vor Corona. „Zunge“ ist demnach auf jeden Fall keine lyrische Auseinandersetzung mit der Causa Rammstein im Lichte der Anschuldigungen sexuellen Missbrauchs.
Von der Sehnsucht nach Selbstverletzung könnte eventuell schon ausgegangen werden: Im Interview mit der russischen Zeitung Komsomolskaja Prawda sprach der Generaldirektor des Großen Moskauer Staatszirkus Edgard Zapashny von unangenehmen Details. „Lindemann erklärte, dass er beabsichtige, alle Stunts persönlich durchzuführen“, berichtet Zapashny. „Könnte mich ein Tiger angreifen?“, habe Lindemann gefragt. Auf die Frage, ob ihm klar sei, dass das Lebensgefahr bedeutet, habe Lindemann geantwortet: „Ja, ich verstehe alles, es macht mir nichts aus“. Zapashny habe abgelehnt. „Weil ich mit einem Weltklasse-Star keine solche Verantwortung und unkontrollierbare Risiken eingehen wollte.“ Was im Interview nicht zur Sprache gekommen ist, wären die Konsequenzen eines Tiger-Angriffs: Hätte mand as Tier dann, damit es Lindemann nicht verletzt, töten müssen?
Allerdings habe der Rammstein-Frontmann sich nicht davon abbringen lassen, die Raubtiere – Ricky, Anita, Eric, Kurt – zumindest von der Hand in das Maul zu füttern. Lindemann habe sich ansonsten ordentlich verhalten, sich an alle Anweisungen gehalten und niemanden, vor allem sich selbst, nicht in Gefahr gebracht.
Auf die Frage, wie kostenaufwendig die Dreharbeiten zu „Zunge“ gewesen wären, antwortete Zirkusdirektor Zapashny: „Ich habe keine Daten zum Gesamtbudget. Und wir haben die Arbeit kostenlos gemacht. Ich antwortete, dass wir alles umsonst machen würden, weil er ein Künstler sei, der unsere Sympathie erwecke. Das ist alles.“
Dem altersbeschränkten Video ist ein Disclaimer vorangestellt – was wohl eher der Dramatisierung als der freundlichen Hinweisstellung geschuldet sein könnte: „Alle Stunts und Tricks wurden von Profis produziert. Bitte versuchen Sie nicht, dies alles Zuhause nachzumachen. Es wurden keine visuellen Effekte oder Spezialeffekte verwendet. Das folgende Video könnte auf manche aufgrund der drastischen Inhalte verstörend wirken.“