Rammstein: Till Lindemanns Gedicht wirft Frage auf, ob er die Band verlassen will

Ein neues Gedicht von Till Lindemann lässt Mutmaßungen zu, dass der Sänger Rammstein verlässt.

Vor rund einer Woche endete nach fünf Jahren und 135 Konzerten Rammsteins Stadion-Tournee. Ein von Sänger Till Lindemann in den Sozialen Medien veröffentlichtes Gedicht wirft nun Fragen auf, wie die Zukunft der Band nach Missbrauchsvorwürfen aussieht.

Kryptisches Gedicht

„Nichts kann mich vom Gehen halten“, heißt es bereits im zweiten Vers von Till Lindemanns Text. So mehrdeutig geht es in dem als „Jegliches hat seine Zeit“ betitelten Gedicht auch weiter. Als „beschmiert mit Schuld, verblasst in Sühne“ beschreibt sich das lyrische Ich und spricht davon, wie man „Hut und Mantel greifen / In die weite Welt ausschweifen“ sollte und sich nach Neuem umsehen. Fans wie Kritiker:innen des Musikers lesen aus den Zeilen Verweise auf das vergangene Jahr.

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Im Frühjahr 2023 wurden Vorwürfe gegen Rammstein und vor allem Frontmann Till Lindemann öffentlich. So soll der Sänger seine Machtposition gegenüber weiblichen Fans ausgenutzt haben; die Rede war von einem organisierten Konstrukt aus Betäubungsmitteln, Sex und Gewalt. Gegen folgende Konzerte wurde demonstriert, viele wandten sich ab. Gerichtlich wurde Lindemann für nichts belangt, die Staatsanwaltschaft stellte das Ermittlungsverfahren ein.

Verlässt Till Lindemann die Band?

Dementsprechend stellt sich bei den bitteren Zeilen des neuen Gedichts die Frage nach dem Hintergrund. Till Lindemann erklärt wie üblich seine Worte nicht, lässt den Text für sich stehen. „Um Verständnis bitt ich nicht / Brauch auch kein anderes Gericht / Das Urteil stand schon fest am Tag / Bevor man mich zur Nacht befragt“, heißt es. Ebenso folgt allerdings: „Der Wald verbrannt / Nichts mehr zu roden / Doch Asche ist der beste Boden / Hoffnungsvoll aus ihr zu steigen.“ Das Ende des Textes spricht von Dank – eine Schlussfolgerung fehlt. Einige gehen nun davon aus, dass Lindemann sich mit diesem Post von Rammstein verabschiedet, die Band also in Richtung von etwas Neuem verlässt.

Rammstein verabschieden sich nach Tour-Abschluss

Es ist nicht der einzige emotionale Post aus dem Rammstein-Lager, der in den vergangenen Tagen online ging. Nur zwei Tage vor Lindemanns Gedicht erschien auf dem Band-Account ein Abschieds-Post zum Ende der Tournee. Darin bedanken sich die Musiker bei ihren Fans sowie der Crew hinter den Konzerten. Obgleich der Text darauf eingeht, dass die 135 Konzerte ein Ende erreicht haben, stellt er auch fest: „Rammstein ist es nicht. Wir sind es nicht. Ihr seid es nicht. Der Weg geht weiter …“

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Wie genau es mit Rammstein weitergeht, ist unklar. Der Abschieds-Post greift nämlich auch die Vorwürfe auf. Damit setzt sich die Band laut Post aktiv auseinander. „Wir nehmen diese Auseinandersetzung ernst, auch wenn vieles daran haltlos und maßlos überzogen ist“, so das öffentliche Statement. „Es ist ein innerer Prozess, der uns noch lange begleiten wird. Jeder von uns tut das auf seine Weise und geht anders damit um.“ Welche Schlussfolgerungen die Musiker daraus ziehen, wird sich zeigen.

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