Lindemann-Skandal: Spendensammelaktion für mutmaßliche Opfer
„Niemand soll sich entmutigt fühlen, offen über Erfahrungen zu sprechen“, heißt es in einer Online-Petition, die Geld für die angeblichen Opfer im Missbrauchsskandal um Rammstein-Sänger Till Lindemann sammelt.
„Anmerkung der Redaktion: Bei dem Artikel handelt es sich um eine Archivberichterstattung vom 16. Juni 2023. Das Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann wurde am 29.08.2023 gemäß § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.“
Eine deutsche Stiftung möchte im Missbrauchsskandal um Rammstein-Sänger Till Lindemann angeblichen Opfern Mut machen, trotz angedrohter juristischer Konsequenzen ihre Geschichte zu erzählen.
„Es gibt immer mehr Vorwürfe gegen Till Lindemann. Rammstein sagen in ihrem Statement dazu, dass sie den mutmaßlich betroffenen Frauen das Recht auf ihre Sicht der Dinge geben“, heißt es im Infotext der Petition „Wie viel Macht 1 Euro?“.
„Machtverhältnisse ausgleichen“
Lindemanns Anwälte hatten in einem Statement angekündigt, rechtliche Schritte gegen alle Personen einzuleiten, die die Vorwürfe in die Welt gesetzt hätten.
Man wolle aus diesem Grund Geld sammeln, um Betroffene zu unterstützen und Machtverhältnisse auszugleichen, so der Wortlaut der Petition, einem Projekt der Amadeu Antonio Stiftung in Berlin..
Für den Fall, dass die Rechtsstreitigkeiten erfolgreich ausgehen und Prozess- beziehungsweise Anwaltskosten erstattet werden sollten, soll das erstattete Geld an einen gemeinnützigen Fonds gehen. Dies gilt auch für den Fall, dass mehr Spenden eingehen als benötigt. Gesammelt wurden bislang 90.177,46 Euro von 121.328,52 Euro.
Seit Tagen stehen Rammstein im Fokus öffentlicher Kritik, nachdem berichtet worden war, dass die Berliner Band ein eigenes System erdacht haben soll, um junge Frauen für Sex auf Aftershow-Partys nach den Konzerten zu gewinnen, inzwischen bekannt als „Row Zero“.
Dabei war von einigen Frauen (anonym) auch der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs bzw. des übergriffigen Verhaltens erhoben worden. Rammstein haben in einem Statement darum gebeten, Vorverurteilungen zu vermeiden. Sänger Lindemann wies unterdessen alle Anschuldigungen über seine Anwälte als ohne Ausnahme unwahr zurück. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Rammstein-Sänger. Schlagzeuger Christoph Schneider distanziert sich von seinem Bandkollegen.