Schubumkehr: Lindemann soll ausgesagt haben – Jetzt Ermittlungen gegen Shelby Lynn
Schubumkehr in der Causa Rammstein – jetzt wird gegen Lynn ermittelt
Die Staatsanwaltschaft im litauischen Vilnius ermittelt gegen Shelby Lynn – jene Frau, die die Missbrauchsvorwürfe verschiedener Frauen gegen Till Lindemann ins Rollen brachte, in dem sie als erste öffentlich ihre Vorwürfe thematisierte. Das meldete die „Bild“ unter Verweis auf einen Sprecher der Bezirksstaatsanwaltschaft in Vilnius. Bereits im Juli seien Ermittlungen gegen die 24-Jährige eingeleitet worden, auf Grundlange einer Erklärung des Anwalts des Rammstein-Sängers.
Der Vorwurf lautet: Verleumdung. Geprüft wird auch der Vorwurf einer Falschaussage. „Um das laufende Ermittlungsverfahren nicht zu behindern, werden keine detaillierteren Informationen bekannt gegeben“, zitiert „Bild“ den Sprecher. Wie „Bild“ außerdem meldete, soll Till Lindemann selbst eine Aussage gegen Shelby Lynn getätigt haben.
Die Irin Shelby Lynn hatte Ende Mai Berichte samt Fotos ins Netz gestellt, die ihren verwundeten Körper zeigen. Sie sei im Rahmen des Rammstein-Konzerts in Vilnius womöglich betäubt und verletzt worden. Schnell entstand ein Geraune um den Vorwurf des Einsatzes von K.O.-Tropfen. Der 60-jährige Lindemann ließ über seine Anwälte alle Vorwürfe von sich weisen.
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen Lindemann mittlerweile aufgrund eines nicht hinreichenden Tatverdachts eingestellt.
Wir berichteten zuvor:
„Zunge“, das kommende Soloalbum Till Lindemanns, erwartet für den 03. November 2023, wird nicht von der Universal Music Group veröffentlicht. Seit 1995, als das Unternehmen noch PolyGram hieß, erschienen dort alle Alben und Singles von Rammstein und dem „Lindemann“-Soloprojekt des 60-Jährigen.
Universal Music Denmark bestätigte auf Anfrage von „Gaffa“, dass die Universal Music Group das kommende Solo-Album Lindemanns, das allem Anschein nach bei Lindemanns eigener Firma erscheint und mit „Zunge“ unlängst eine Vorabsingle präsentierte, nicht veröffentlichen wird. Folgefragen hinsichtlich einer Begründung für die Entscheidung, die Zusammenarbeit mit Till Lindemann mit und nach „Zunge“ zu beenden, habe Universal Music Denmark unkommentiert gelassen. Auf „Spiegel“-Anfrage bestätigte eine Sprecherin von Universal Music in Berlin, Lindemann und Universal Music hätten „im August 2023 gemeinsam entschieden, die Zusammenarbeit für das für Herbst 2023 geplante Soloalbum auszusetzen“.
Universal Music hatte im Juni dieses Jahres angekündigt, die Kooperation mit Rammstein auszusetzen, bis die zahlreichen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen den Sänger geklärt seien. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen Lindemann aufgrund eines nicht hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Die Band und Lindemann haben von Anfang an jedes Fehlverhalten bestritten.
Due Zeiten bleiben unruhig für Till Lindemann. Seinen Headliner-Auftritt beim amerikanischen Blue Ridge Rock Festival sagte er wegen Erkrankung ab, es wäre seine erste Show seit Ende der Rammstein-Sommertournee gewesen (kurz danach kam es zum Chaos in Amerika). Beängstigend sind Berichte vom „Zunge“-Dreh im Moskauer Zirkus, nach denen Lindemann eine gewisse Sehnsucht zur Selbstverletzung zur Schau stellte – und den Angriff von Tigern riskierte. Dass „Zunge“ eine Reaktion auf die Missbrauchsvorwürfe sein könnte, gilt derweil als ausgeschlossen, da die Entstehung des Lieds auf 2019 datiert.