Rammstein: „Kill Till“-Drohungen gegen Lindemann
Mordaufrufe gegen Till Lindemann. Die Polizei ermittelt.
Gegen Till Lindemann gerichtete Schmierereien haben zu Ermittlungen der Berliner Polizei geführt. Unbekannte sollen am Donnerstag (05. Januar 2024) verschiedene Parolen am Eingangsbereich eines Prenzlauer Berger Wohnhauses hinterlassen haben, wo die Wohnung des Rammstein-Sängers in unmittelbarer Nachbarschaft liegt.
Fotos dokumentieren, dass der Gehweg vor dem Eingangsbereich des Gebäudekomplexes mit Parolen in weißer Farbe besprüht wurde. Dazu sollen diverse Zettel an der Haustür angebracht worden sein, darauf der Satz „Till Lindemann ist ein Täter“. Weiterhin Zettel mit „Kill Till“-Inschrift sowie „61 und immer noch Täter“. Till Lindemann feierte unlängst seinen 61. Geburtstag; jedoch nicht in Berlin, sondern mit Solo-Band auf Südamerika-Tour. An jenem Tag trat er in Mexiko auf. Die gegen ihn gerichteten Parolen nehmen anscheinend Bezug zu den zahlreichen Missbrauchsvorwürfen. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat derweil alle Ermittlungen gegen ihn eingestellt. Es hätte keine Anhaltspunkte dafür gegeben, dass Lindemann „sexuelle Handlungen an Frauen gegen deren Willen vorgenommen“ habe, teilte die Staatsanwaltschaft in Berlin mit.
Die Berliner Polizei ermittelt jetzt wegen übler Nachrede. Die Schmierereien seien vor Ort von Beamte entfernt worden. Lindemann ist derzeit auf Promo- bzw. Konzertreise für sein neues Album „Zunge“. Für 2024 stehen weitere Open-Air-Gigs mit Rammstein an.
„Kill Till“
„Kill Till“ ist keine neue, gegen den Sänger gerichtete Parole. Mit „Kill Till“-Shirts zeigten im Sommer etliche Menschen ihren Protest gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann. Mit dem provokanten Spruch, angelehnt an Quentin Tarantinos „Kill Bill“-Filme von 2003/2004, riefen Demonstranten jedoch nicht zur Tötung des 60-jährigen Rockmusikers auf, sondern meinten damit eher, die Musik Rammsteins sowie das Verhalten des Sängers zu „töten“, ihn also eher zu canceln. Die aktuellen Schmierereien dagegen nimmt die Polizei ernst.
Auf Kritik hatte Lindemann zuletzt mit Verhöhnung reagiert. Nach gereimten Schlussansagen auf seinen Konzerten („ … am Ende kommt die Wahrheit doch ans Licht“) und abgeänderten Songzeilen („… und die Sänger vögeln nicht mehr“) versuchte er seine Kritiker zuletzt anscheinend mit deren eigenen Mitteln zu schlagen: Auch er trug immer mal wieder, wie Fotos und Videos zeigen, ein „Kill Till“-T-Shirt. „Holy shit Till really said FUCK ALL Y’ALL“ kommentierte ein Fan dazu. Andere erkennen hier wohl einen Sommertrend: „Wo kann ich das Shirt kaufen?“