Rammstein: Keine Zukunft mehr in der Dresdner Rinne?

Als Location steht die Rinne in Dresden in der Kritik: Auch der Rammstein-Veranstalter war nicht begeistert

Die Rinne in Dresden hat es wirklich faustdick abbekommen in diesem Jahr. Rund 80.000 Menschen passen in das Konzertareal in der sächsischen Landeshauptstadt. Aber so richtig rund läuft es darin nicht immer.

Beim AC/DC-Auftritt klagten Fans über dasselbe Problem wie bei den Gigs von Rammstein: Schlechter Sound, viel zu wenige Ausgänge, um die Massen zu manövrieren (manch einer wollte vor Angst gar das Loveparade-Desaster von 2010 heraufbeschwören, wie ROLLING STONE berichtete) – und dann beschwerten sich auch noch Anwohner, nein, wie es schien: die ganze Stadt über „Lärm“, der sich nicht begrenzen ließ.

Bei Rammstein waren 240.000 Menschen bei drei Shows zugegen, bei AC/DC 140.000 bei zwei. Dass die Band um Till Lindemann wegen Einhaltung der Ruhezeit um Punkt 22 Uhr runter musste von der Bühne, nervte viele Konzertbesucher, weil die Auftritte dadurch auch eher anfingen– anscheinend zu früh. Ein Großteil der Pyro verpuffte wirkungslos bei Tageslicht.

Nun hat sich der Rammstein-Veranstalter zur Rinne geäußert – mit Kritik an Organisation wie Ruhezeiten. Rodney Aust sagte der „Sächsischen“: „Wir haben uns als Veranstalter nicht willkommen gefühlt, das war keine positive Erfahrung“. Angeführt werden die auch von Fans wie Städtern genannten Punkte Lautstärke, Auftrittsbeginn, Flucht- und Rettungswege. Aust will frühestens ab 2026 wieder in Erwägung ziehen, die Dresdner Rinne als Location zu nutzen. Falls sich die Bedingungen verbessern.

Stadt: „Rahmenplan Konzerte“ kommt

Die Stadtverwaltung wollte das nicht auf sich sitzen lassen. Rathaussprecher Alexander Buchmann kündigte eine umfassende Auswertung an und nennt das Projekt „Rahmenplan Konzerte“ – so sollen Unstimmigkeiten zwischen Stadt und Veranstaltern vorausschauend geklärt werden.

Dennoch schoss auch Buchmann zurück: „Entsprechend verwundert wurde in der Stadtverwaltung die Berichterstattung nach dem Treffen der Hoteliers mit Herrn Aust am vergangenen Freitag und die dort getätigten Aussagen zur Kenntnis genommen“. Anscheinend hätte die Rammstein-Crew doch wissen müssen, dass Dresden sich nun bewegt. Die Stadt plant jedenfalls mit Voranmeldungen für Großveranstaltungen in der Rinne für das Jahr 2026.

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