„Radiohead live in Israel“ hat den ersten Promi-Unterstützer: Michael Stipe
Radiohead wollen am Mittwoch in Tel Aviv auftreten. Ein Konzert, das schon im Vorfeld für viel Wirbel gesorgt hat – engagierten sich doch Dutzende Musiker und andere Kulturschaffende in einem offenen Brief dafür, dass die Band den Auftritt noch absagen solle. Michael Stipe hat sich nun öffentlich auf die Seite von Radiohead gestellt.
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„Ich stehe hinter Radiohead und deren Entscheidung zu spielen. Lasst uns hoffen, dass der Dialog weitergeht, die Besatzung beendet wird und es eine friedliche Lösung geben wird. (….)“
Michael Stipe ist die Ausnahme
Der Auftritt von Radiohead am Mittwoch (19.07.) in Tel Aviv hat eine öffentliche Debatte entfacht. Schon vor einigen Wochen hatten zahlreiche Musiker und Filmemacher – darunter Ken Loach und Roger Waters – Radiohead einem offenen Brief geschrieben. Darin hatten sie die Band aufgerufen, sich an dem auch von vielen anderen Künstlern unterstützten „Kultur-Boykott“ Israels zu beteiligen.
Die israelische Regierung unterdrücke das palästinensische Volk – ein Boykott von Veranstaltungen in Israel solle daher Druck ausüben.
Thom Yorke beklagt möglichen Schaden durch Boykott
Lange hatte die Band nicht darauf reagiert, bevor Thom Yorke in einem Interview mit der US-Ausgabe des „ROLLING STONE“ deutliche Worte fand. Demnach sollten Musiker immer noch selbst entscheiden, wie sie mit solchen politischen Fragen umgehen. Außerdem beklagte der 48-Jährige die seiner Meinung nach schädliche Wirkung des Boykotts, weil sie einen Dialog zwischen den einzelnen Parteien eher unterbinde, als fördere.
Teil des kulturellen Embargos wäre, neben dem Verzicht auf kulturelle Veranstaltungen in Israel, auch eine Unterbindung akademischen Austauschs. So solle Professoren aus dem Land beispielsweise untersagt werden, in Großbritannien Vorlesungen oder Vorträge zu halten.
Zuletzt hatte Thom Yorke auf die deutliche Botschaft von Filmemacher Ken Loach, der die Band in einem Statement aufgerufen hatte, den Gig in Tel Aviv zu streichen, geantwortet: „Musik, Kunst und Wissenschaft haben die Aufgabe, Grenzen zu überwinden und nicht sie erst zu errichten, es geht um Aufgeschlossenheit und nicht Verbohrtheit, um das Teilen von Menschlichkeit, Dialogbereitschaft und die Freiheit, sagen zu dürfen, was man denkt.“