Quentin Tarantino nennt „Yellowstone“ eine „Seifenoper“ und erntet Kritik
„Wenn es vorbei ist, könnte ich Ihnen nicht sagen, was passiert ist“, so Tarantino.
Quentin Tarantino scheint sich gerade gerne kontrovers zu Filmen und Serien zu äußern. Während der Regisseur für den eher unbeliebten „Joker 2“ viel übrig hat, findet er die vielfach geschätzte Neowestern-Serie „Yellowstone“ mit Hauptdarsteller Kevin Costner eher seicht.
Die erste Staffel überzeugte noch
Im Podcast „The Joe Rogan Experience“ teilte Tarantino mit, dass er sich in den letzten Monaten mit „Yellowstone“ beschäftigt hatte und verlor zunächst positive Worte darüber. „Ich bin die ersten drei Jahre nicht dazu gekommen, sie anzuschauen, und dann habe ich die erste Staffel gesehen und dachte: ‚Wow, das ist verdammt gut.‘ Ich war schon immer ein großer Fan von Kevin Costner, und er ist wunderbar in dieser Serie.“
Tarantino teilte mit, dass er von der Produktion „gefesselt“ war und beim Anschauen „eine gute Zeit“ hatte. „Der Typ, der es schreibt, ist ein guter Autor. Es gibt gute knackige Monologe und so“, sagte er. „Also schaue ich mir am Ende drei Staffeln davon an und ich schaue mir sogar [das Spin-off] ‚1883‘ an. Es ist eine gute Westernserie.“
„Yellowstone“ hat laut Tarantino keinen Pay-off
Doch bei all dem Lob sei die Serie „am Ende des Tages […] nur eine Seifenoper. Man lernt eine Reihe von Charakteren kennen. Man kennt ihre Hintergrundgeschichten und ihre Verbindungen zu allen anderen“, stellte der Filmemacher fest. „Dann ist alles nur noch der Reiz der Seifenoper. In fünf Jahren erinnert man sich nicht mehr daran. Man ist nur in dem Moment von den Einzelheiten gefangen.“
Er fuhr fort, „Yellowstone“ im Kern Banalität zu unterstellen: „Der Unterschied ist, dass ich einen guten Westernfilm sehe und mich für den Rest meines Lebens daran erinnere. Ich erinnere mich an die Geschichte, ich erinnere mich an diese Szene oder jene Szene. Der Film hat einen gewissen emotionalen Höhepunkt. Die Geschichte ist gut. Es geht nicht nur um die zwischenmenschlichen Beziehungen. Aber es gibt eine Belohnung dafür. Bei diesem Stoff gibt es keine Abrechnung. Es ist eher ein Beziehungsdrama. Solange ich zuschaue, ist das gut genug. Aber wenn es vorbei ist, könnte ich Ihnen nicht sagen, was passiert ist.“
„Wer ist Quentin Tarantino?“
Für seine Meinung erntete Tarantino teilweise Kritik. „Daily Mail“ teilte X-Posts, in denen sich Nutzer:innen empört äußerten. „Wer ist Quentin Tarantino?“, schrieb eine Person. Jemand anders unterstellte dem „Pulp Fiction“-Regisseur Arroganz. „Gibt es abgesehen von seiner eigenen Arbeit irgendetwas, das dieser Mann mag?“