Quentin Tarantino kürt perfekte Film-Trilogien
Und deshalb haben vierte Teile, wie „A Toy Story“, bei ihm auch keine Chance
Quentin Tarantino hat zu Protokoll gegeben, den vierten Teil der „Toy Story“-Saga, „A Toy Story“, definitiv nicht ansehen zu wollen – allein deshalb, weil er die ersten drei Teile der Pixar-Filme, für perfekt hält. Das sagte der Regisseur im Podcast „Club Random“ mit Bill Maher.
Tarantino, der noch nie eine Trilogie gedreht hat – mit „Kill Bill, Vol.I“ und „Kill Bill, Vol. II“ lediglich zwei aufeinanderfolgende Filme, die er heute als „einen einzigen großen Film“ bezeichnet –, kann sich jedoch die Schwierigkeit vorzustellen, eine Trilogie befriedigend abzuschließen.
„Ich schaue mir nicht alle Zeichentrickfilme an, aber ich bin ein großer Fan der Toy-Story-Trilogie “, sagte er in einem Clip, der inzwischen auf X (früher bekannt als Twitter) viral gegangen ist. „Ich glaube, es gibt nur eine Trilogie, die komplett und bis zum N-ten Grad funktioniert, und das sind ‚Eine Handvoll Dollar‘, ‚Für ein paar Dollar mehr‘ und ‚The Good, the Bad and the Ugly‘.“ Also kein „Star Wars“ und „Herr der Ringe“.
Die „Dollar“-Trilogie von Sergio Leone ist für den 51-jährigen Regisseur also das Maß aller Dinge. Die italienische Filmreihe mit Clint Eastwood in der Hauptrolle, die das Genre des Spaghetti-Westerns begründete, sei erfolgreich gewesen, „weil sie in allen drei Filmen der Vision eines einzigen Regisseurs“ des Filmemachers Sergio Leone folgte.
„Sie schafft, was keine andere Trilogie je geschafft hat“, sagte Tarantino im Podcast. „Der erste Film ist großartig, aber der zweite Film ist so großartig und bringt die ganze Idee auf eine so große Leinwand, dass er den ersten in den Schatten stellt. Und dann macht der dritte Film das Gleiche mit dem zweiten, und das passiert sonst irgendwie nie. Man sieht diesen großen Sprung vom ersten zum zweiten Film, und der dritte kommt nicht wirklich an.“
Diese Entwicklung, so Tarantino, sei zum Beispiel auch nicht der „Mad Max“-Reihe gelungen, deren dritter Teil, „Jenseits der Donnerkuppel“, zu humoresk geworden sei.
Und er liebt eben auch die „Toy Story“-Filme – die ersten drei. Wie die „Dollars“-Trilogie, so Tarantino, sei auch die Disney-Zeichentrickserie in der Lage, dieses Kunststück zu vollbringen, und aus diesem Grund habe er kein Interesse daran, über den ersten Teil hinauszuschauen.
„Es ist mir egal, ob er gut ist. Ich bin fertig“
„Im Fall von ‚Toy Story‘ ist der dritte Teil einfach großartig“, erklärte er Podcaster Maher, der sagte, er habe die Filme nie gesehen. „Es ist einer der besten Filme, die ich je gesehen habe. Und wenn man die anderen beiden gesehen hat, ist es einfach umwerfend. Aber die Sache ist die, dass sie dann drei Jahre später oder so einen vierten gemacht haben, und ich habe keine Lust, ihn zu sehen. Sie haben die Geschichte buchstäblich so perfekt beendet, wie man es nur konnte, also nein, es ist mir egal, ob er gut ist. Ich bin fertig.“
Dann könnte es Quentin Tarantio wohl auch egal sein, dass sich „Toy Story 5“ derzeit in der Entwicklung befindet. Auf der diesjährigen „D23 Expo“ bestätigte Disney-CEO Bob Iger, dass Andrew Stanton (der Regisseur des Originalfilms) wieder die Regie übernehmen wird. Der Kinostart des Films, in dem es darum geht, was passiert, wenn Kinder von der Technologie besessen werden, ist für den 19. Juni 2026 geplant. Teil vier, „A Toy Story“, hatte übrigens deutlich schlechtere Besprechungen als die ersten drei erhalten – Tarantino könnte sich hier also bestätigt fühlen, dass manche Arbeiten einfach überflüssig sind.