Queen: Roger Taylor kritisiert Brexit-Abkommen als „schrecklichen Rückschritt“ für Musiker
Der Queen-Schlagzeuger meint: „Grenzen sind eine schreckliche Erfindung der Menschheit, und so bauen wir einfach eine weitere auf“
Nachdem es im Zuge des Brexit-Deals nicht gelungen ist, visafreies Reisen für Musiker zu sichern, kritisiert Roger Taylor nun diese Regelung während eines Auftritts in der BBC Radio 4-Sendung „The World This Weekend“, als einen „schrecklichen Rückschritt“. Der Queen-Schlagzeuger war einer von 100 Prominenten, die an die Regierung einen Brief gegen das Abkommen unterschrieben haben.
Die Road-Crew wird am meisten leiden
So sagt Taylor in der Sendung: „Grenzen sind eine schreckliche Erfindung der Menschheit, und gerade setzen wir eine weitere, und ich denke, es ist ein schrecklicher Rückschritt.“
Er sprach außerdem die Auswirkungen an, die das Brexit-Abkommen auf die Road-Crew von Queen haben könnte. „Ich weiß, dass unsere Road-Crew, all die Jungs, die dafür sorgen, dass unsere Tourneen funktionieren, die Leidtragenden sind“, sagte er.
Taylor wisse, dass sich die Band selbst in einer vergleichsweise komfortablen Situation befinde. „Wir können auf unser Songwriting und unser Publishing zurückgreifen, sie können das nicht. Es ist ein täglicher, wöchentlicher Job für sie und das hat es für unsere Industrie wirklich schwer gemacht, sehr schwer sogar.“
Die „Roadies“ seien ohnehin finanziell geschwächt, nachdem der Coronavirus Queen dazu zwang, ihre geplante Europatournee zu verschieben.
UK beschuldigt EU für die Entscheidung
Taylors Kommentare haben einen aktuellen Anlass: Die britische Regierung hat zugegeben, dass sie derzeit nicht mit den EU-Mitgliedsstaaten über Tournee-Regelungen für Künstler und Crew verhandelt. Bei einer Befragung von Abgeordneten, lehnte Caroline Dinenage, die Staatsministerin für Digitales und Kultur, die Idee des visafreien „Musikerpasses“ für Künstler und Crewmitglieder erneut ab und behauptete wiederholt, die EU sei Schuld an dieser Entscheidung. So hätte man Forderungen an das UK gestellt, die an andere G7-Länder nicht gestellt worden seien.
„Wir haben für ein wirklich gutes Abkommen für unsere weltweit führenden Kreativindustrien gekämpft, und ich bedauere zutiefst, dass die EU unsere Vorschläge abgelehnt hat“, sagte sie. „Die Vorschläge, die sie auf den Tisch gelegt haben, hätten die Bedenken der Branche nicht berücksichtigt.“
Roger Taylor ruft zur Corona-Impfung auf
Es bestehe seitens des UK kein Interesse daran, die Verhandlungen nochmals aufzunehmen. Europäische Promoter fordern nun das Vereinigte Königreich auf, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um das Problem zu beheben. In der Zwischenzeit werden Queen 2022 auf ihre neu angesetzte UK-Tournee gehen.
Roger Taylor hält sich in letzter Zeit mit seinen politischen Statements nicht zurück. So forderte er kürzlich alle UK-Bürger dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.