Queen goes 1 Milliarde: Champions der Songrechte

Größter Deal aller Zeiten. Musikkatalog geht für über eine Milliarde Dollar an Sony Publishing

Verschiedene Quellen in den USA melden, darunter das Branchenblatt „Variety“ und der Showbiz-Newsletter „Hits“, dass der Backkatalog von Queen nach längeren Verhandlungen für 1,27 Milliarden Dollar (etwa 1,18 Milliarden Euro) verkauft worden ist. Neuer Eigner ist Sony Publishing, der Musikverlag von Sony Music.

Der Deal ist die bislang größte Popmusik-Akquisition aller Zeiten. Neben den Rechten an Welthits wie „We Are The Champions“, „Radio Gaga“ oder „Bohemian Rhapsody“ gehören auch das Merchandising und Nebenrechte wie etwa Musical-Umsetzungen zum Paket. Ausgenommen davon sind indes die Live-Aktivitäten der weiterhin aktiven Queen-Mitglieder Brian May und Roger Taylor.

Nach einer heftigen Deal-Phase bei den Musikkatalogen vor einigen Jahren, sind die Bieter nach den Turbulenzen um die UK-Rechtefirma Hipgnosis Song Funds (HSF) zuletzt zurückhaltender geworden. Für Sony scheint aber der Erwerb großer Kataloge zum zentralen Geschäft zu gehören. Nach der Übernahme des Katalogs von Bruce Springsteen für rund 500 Millionen Dollar im Jahr 2021, wurden 2022 auch die Songrechte von Bob Dylan sowie ein 50-prozentiger Anteil am Musikkatalog von Michael Jackson für etwa 600 Millionen Dollar erworben.

Anderer Bieter stieg bei 900 Millionen Dollar aus

Nach der Information von „Variety“ stand ein anderer Bieter kurz davor war, sich den Queen-Katalog zu sichern. Dieser wäre aber bei der Summe von 900 Millionen Dollar ausgestiegen. Aktuell ist noch unklar, um welche Firma es sich dabei handeln könnte. Sony Music selbst hat sich zu der Queen-Katalog-Akqusition bislang nicht geäußert.

Zu ihren aktiven Zeiten hatten Queen einen stabilen Vertriebsdeal mit EMI, das heute zur Universal Music Group gehört. Diese Partnerschaft bleibt weiterhin bis zum Auslaufen des Vertrages bestehen. In den USA und Kanada besitzt der Disney Konzern die Queen-Aufnahmerechte. Ein Deal aus den 1990ern, der ebenfalls zeitlich begrenzt ist.

Aus Unternehmensunterlagen der Firma Queen Productions Ltd geht hervor, dass die Queen-Mitglieder und der Nachlass von Freddie Mercury (als gleichberechtigte Anteilseigner) im Jahr 2022 einen Umsatz von 52 Millionen Dollar (48 Millionen Euro) gemeldet haben.

Da ist noch Luft nach oben bei der „kreativen Auswertung“

Die gewaltige Übernahme des Queen-Pakets ist mit relativen sicheren Einahmen verbunden, wann immer irgendwo ein Song der Band im Radio oder sonst wo gespielt wird. Eine andere Frage betrifft die „kreative Auswertung“. Dabei haben die Strategen sicherlich auch an den Erfolg des Biopics „Bohemian Rhapsody“ aus dem Jahr 2018 gedacht. Unter dem Titel „We Will Rock You“ existiert zwar bereits ein Queen-Musical. Doch für die größere Dimension am Broadway oder im Londoner Westend wird definitiv noch Potential gesehen.

Eher unberührt von den Big-Business-Aktivitäten zeigt sich derweilen der streitbare Queen-Gitarrist Brian May. Er lässt weiterhin sein Instrument erklingen, Beim „Starmus“-Festival in Bratislava, zu dessen Mitbegründern er zählt, ging er mit The Offspring auf die Bühne und spielte den Song „Gone Away“ sowie eine Version des Queen-Songs „Stone Cold Crazy“. An gleicher Stelle passierte auch die Bühnen-Partnerschaft mit dem französischen Tasten- und Lasershow-Wizard Jean-Michel Jarre. Unter großer Orchesterbegleitung übernahm May seinen Part in eigens komponierten Werken wie „Bratislava Time“ oder „Rendezvous Bratislava“.

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