Queen-Gitarrist Brian May: Hallo Kids, ihr solltet mehr Beatles hören!
Von den Fab Four lernen, heißt siegen lernen. Nicht nur beim Songwriting, sondern auch wie man Haltung und Charakter entwickelt
Der gewohnt umtriebige Queen-Gitarrist macht sich Sorgen um das Vermächtnis der populären Musik. „Die Kids von heute kennen die Beatles längst nicht mehr so gut, wie sie sollten“, setzte er nicht nur dem britischen Nachwuchs ins Stammbuch. „Sie sind der Höhepunkt des Songwritings, der Performance und des Ethos der Rockmusik“, so Brian May gegenüber der Tageszeitung „The Express“. Er beobachte ein rasant schwindendes Interesse an den Fab Four bei der jüngeren Generation.
„The Beatles sollten viel mit dem Leben der Leute von heute verwoben sein, ähnlich wie es Queen in diesen Tagen ist“; sagte er. Brian May geht es dabei nicht um Nostalgie oder eine Konservierung von Sixties-Melodien, sondern auch um Haltung und Karriere. Was es etwa bedeutet, ein Rockstar zu sein. Oder wie man die Grenzen der populären Musik mit jedem weiteren Album neu absteckt.
Er bedauert es, John Lennon nie getroffen zu haben. Paul und Ringo wäre er ein paar Mal begegnet, schon allein deshalb, weil Freddie Mercury und Ringo Starr für eine Zeit lang recht enge Künstlerkumpels waren.
In einem früheren Tweet hatte sich May als großer Fan von George Harrison geoutet, dessen Komposition für die Beatles „While My Guitar Gently Weeps“ er überaus schätzt. Auch mit Harrisons erstem Solo-Album und seinem bedeutungsschwangeren Titel „All Things Must Past“ würde ihn viel verbinden. „Es war 1970, die Beatles hatten sich aufgelöst und Queen formierten sich im gleichen Jahr“, erinnert er sich an den Zeitenwandel von einst.
May und Harrison standen nur einmal gemeinsam auf der Bühne, bei dem Wohltätigkeitskonzert „Water Rats Charity Ball“ im Jahr 1992. „Er spielte auf einer von meinen Gitarren, was ich als große Ehre empfinde. Ich liebe George und schätze seinen musikalischen Ansatz. Für mich bleibt er – bis heute . unterschätzt. Ein wundervoller Charakter!“