Zwei Mitglieder von Pussy Riot in Moskau verhaftet
Nachspiel wegen der Flitzer-Aktion bei der Fußball-WM?

Am Sonntag, den 9. September, wurden zwei Mitglieder von Pussy Riot in Moskau festgenommen: Veronika „Nika“ Nikulshina war mit einer Freundin im Auto unterwegs, Peter Verzilov hatte soeben sein Haus verlassen, als sie von der Polizei verhaftet wurden.
Pussy Riot twitterte außerdem: „Unsere Aktivistin Nika grüßt alle aus einer Zelle in einer Moskauer Polizeistation – sie wird die Nacht hier verbringen, bis morgen zur Anhörung. Die Mädels wurden in ihrem Auto wegen absolut NICHTS festgenommen. Die Moskauer Polizei ist immer noch wegen der WM-Aktion sauer.“
Auf Missachtung der Menschenrechte aufmerksam machen
Beim WM-Finale zwischen Frankreich und Kroatien waren in der zweiten Halbzeit vier Aktivist*innen – unter anderem Nikulshina – als Polizist*innen verkleidet über das Spielfeld gerannt und sorgten für eine kurze Unterbrechung. Mit der Aktion wollte Pussy Riot auf die Missachtung der Menschenrechte in Russland aufmerksam machen. Im Moskauer Stadion befand sich auch der russische Präsident Wladimir Putin.

Die Bilder von diesem friedlichen Protest gingen um die Welt. Die Aktivist*innen wurden in Gewahrsam genommen, freigelassen, wieder verhaftet. Sie bekamen 15 Tage Haft und dürfen drei Jahre keine Sportveranstaltungen mehr besuchen. In einem Video, das nach der Aktion erschien, sagt eine Aktivistin: „Die WM ist großartig. Sie hat gezeigt, wie die Polizisten in Russland sein können. Aber was wird passieren, wenn es vorbei ist?“ Jetzt wurden wohl wieder unschuldige Menschen festgenommen …