Pussy Riot im Berliner Funkhaus – die Fotos
Pussy Riot live im Berliner Funkhaus – die Bilder
Am Donnerstag (12. Mai) traten Pussy Riot im Berliner Funkhaus in Treptow-Köpenick auf – mit dabei: Die russische Aktivistin und Punk-Musikerin Maria Aljochina, die aus ihrem Heimatland Russland nach Berlin floh.
Konzerte im Zeichen des Protests
Maria Aljochina stand zuletzt aufgrund ihrer Kritik an der russischen Regierung und insbesondere Wladimir Putins unter polizeilicher Überwachung. Um mit ihrer Band auftreten zu können, habe sie sich nun dazu entschlossen, das Land zu verlassen, sagte Aljochina.
Mit den Shows will die 33-Jährige ein positives Zeichen setzen: „Ich habe Hoffnung. Aus diesem Grund will ich auftreten. Ich habe die 1990er-Jahre erlebt, ich bin zu Perestroika-Zeiten aufgewachsen. Ich weiß, dass Russen die Freiheit lieben und dass die wunderbar sein kann“, sagte Aljochina.
Im Vordergrund stehe für Pussy Riot der Protest gegen die Politik ihres Heimatlandes. Zudem wolle man die Ukrainerinnen und Ukrainer unterstützen, indem man die Erlöse an eine Flüchtlingsorganisation spende.
Maria Aljochina äußerte sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch zum Präsidenten: „Ich glaube, Putin kann uns nur lehren zu hassen: ihn und seine Taten. In Russland und jetzt in der Ukraine. Das sind Verbrechen. Ja, nur das ist es, was wir von ihm lernen könnten“, so die Musikerin.
Aljochina verkleidete sich als Lieferantin
Um auf Konzert-Tour zu gehen, musste Aljochina aus Russland fliehen. Sonst hätten ihr drei Wochen Straflager gedroht. Maria Aljochina war bereits zwei Jahre inhaftiert, nachdem sie 2012 gemeinsam mit ihrer Band eine Protestaktion in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale initiierte. Auch die letzten zwei Jahre verbrachte Aljochina überwiegend in Straflagern oder unter Hausarrest.
Um der staatlichen Überwachung und einer weiteren Inhaftierung zu entgehen, flüchtete Aljochina nun verkleidet als Essenslieferantin aus Moskau. „Meine Freundin hatte die Idee mit dem Lieferservice“, sagt Aljochina. „Sie hat vor drei Wochen dasselbe gemacht, nur war es für sie etwas einfacher, weil sie – anders als ich – einen Pass hatte. Aber die Lieferanten-Uniform war wirklich hilfreich.“
Bis sie in Berlin landete, musste sie sich durch Belarus, Litauen und Estland kämpfen. Bis dato habe sie noch immer nicht realisiert, was sie da eigentlich getan habe. Gleichzeitig sei sie jedoch glücklich darüber, dass ihr die Flucht aus Russland gelang. „Wenn dein Herz frei ist, spielt es keine Rolle, wo du bist“, so die Künstlerin abschließend über das Gefühl nach der nervenaufreibenden Flucht.