Prinzen-Sänger verteidigt Waffenlieferungen in die Ukraine
Bei „Maischberger“ äußerte sich Sebastian Krumbiegel zum russischen Angriffskrieg und den Landtagswahlergebnissen der AfD in Ostdeutschland
Sebastian Krumbiegel ließ am Dienstag (24. September) in einer Gesprächsrunde von Sandra Maischberger seinem Frust freien Lauf. Der Frontmann der Prinzen fand deutliche Worte zum starken Abschneiden der AfD bei den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg – und setzte sich für die Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland mit Waffen ein.
Prinzen-Sänger Krumbiegel greift AfD an
In einem minutenlangen Monolog versuchte Krumbiegel die Wahlergebnisse von durchschnittlich 30 Prozent für die AfD in den ostdeutschen Bundesländern einzuordnen: „Ich war nicht überrascht. Natürlich können wir froh sein, dass es nicht noch schlimmer gekommen ist, aber andererseits haben wir jetzt zwei Landtage, in denen die sogenannte AfD eine Sperrminorität hat und das ist schon politische Macht.“
Der 58-Jährige verurteilte klar die rechtsextreme Haltung der Partei: „Das sind teilweise bedenkliche, rassistische, höchst gefährliche Dinge, die da im Programm stehen und die sie [die Politiker der AfD] auch offen kolportieren.“ Gleichzeitig nahm er ihre Anhänger:innen in Schutz: „Ich möchte niemals die Wählerinnen und Wähler beschimpfen, ich glaube, die Quittung ist da, vielleicht auch für eine Politik, die falsch gelaufen ist.“
Hier könnt ihr euch Krumbiegels Auftritt bei Maischberger anschauen.
Ohne Krieg „würden wir unter Hakenkreuz leben“
Doch auch Politiker:innen seien nicht alleine für die Wahlsituation verantwortlich: „Die Leute fühlen sich verarscht, weil ihnen Sachen versprochen worden sind, die gar nicht gehalten werden konnten, weil das Geld in andere Dinge fließen musste“, erklärte Krumbiegel und meinte damit die Hilfsgelder der Bundesregierung für die Ukraine. „Und das sage ich als einer, der ich mich als Pazifisten bezeichne und trotzdem denkt, es ist wohl richtig und nötig, dass wir die unterstützen und Waffen dorthin liefern!“
Das Eingreifen der Alliierten im 2. Weltkrieg habe gezeigt, dass sich Aggressoren in einem militärischen Konflikt nicht „mit lieben Wünschen und Luftballons“ stoppen ließen: „Wir können froh sein, dass die reingegrätscht sind und sich nicht rausgehalten haben. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, dann würden wir heute unter dem Hakenkreuz leben. Dann würde kein jüdischer Mensch mehr leben, dann würde es keine Queer-Community geben, dann wäre das ein anderes Leben!“
Verzicht auf Friedenspreis
Schon im im Winter 2023 hatte Krumbiegel mit seiner Meinung bezüglich des Ukraine-Kriegs Schlagzeilen gemacht. Damals verzichtete er darauf, den Löwenherz-Friedenspreis entgegenzunehmen. Als Grund nannte der Musiker die Haltung von einigen Beteiligten zum Konflikt. Medienberichten zufolge spielte der Sänger auf die Journalistin Gabriele Krone-Schmalz an, die ebenfalls ausgezeichnet werden sollte und als Kreml-nah gilt.