Prince: Zeugen Jehovas trauern um ihren „Brother Nelson“
Der Sänger war seit 2001 Mitglied der Zeugen Jehovas, warb sogar etliche Mitglieder. Nun erinnert die Gemeinde an den verstorbenen Prince. Möglicherweise könnte die umstrittenen Religionsgemeinschaft sogar etwas von seinem Vermögen erben.
Nachdem unzählige Musiker und Weggefährten in den letzten Tagen ihre Trauer über den völlig unerwarteten Tod von Prince ausgedrückt hatten, melden sich nun auch die Zeugen Jehovas zu Wort und Gedenken eines ihrer prominentesten Mitglieder. In ihrer Gemeindehalle in Minnetonka (Minnesota) hielt die Religionsgemeinschaft laut „Los Angeles Time“ eine Veranstaltung ab, in der sie um ihren „Brother Nelson“ trauerte.
Prince war 2001 in die streng konservative christliche Kirche eingetreten – höchstwahrscheinlich um dort einfach ein ganz normaler Mensch sein zu können, der weder von seinem Ruhm noch von künstlerischen Zwängen verfolgt wird. Der Sänger gehörte einer Gruppe in St. Louis an und war dort bekannt als „Brother Nelson“. Dort baute er eine Gebetshalle, ging sogar von Tür zu Tür, um Mitglieder zu bewerben. Eines tat er aber nicht für die Gemeinde: seine eigenen Songs singen.
All die anderen Mitglieder behandelten Prince laut dem Bericht der „Los Angeles Times“ niemals als jemanden Besonderen. Einer sagte dem Blatt: „Er wollte einfach ganz normal sein. Er fühlte sich wohl und glaubte hier einen sicheren Ort gefunden zu haben.“
Kurioserweise könnten die Zeugen Jehovas nun eine große Summe von Prince‘ Nachlass erben, die Rede ist von bis zu 700 Millionen Dollar. Noch ist nicht klar, ob es ein Testament gibt, das den Nachlass des Musikers regelt. So könnte zwar sein Erbe auch an seine leibliche Schwester Tyka Nelson gehen (die in der Vergangenheit mit ihrer Drogenabhängigkeit Schlagzeilen machte), doch Kalifornien hat ein knallhartes Steuerrecht, wonach der Staat 56 Prozent der Hinterlassenschaften kassieren würde (16 Prozent Grundsteuer plus 40 Prozent Erbschaftssteuer). Flösse Geld an die Zeugen Jehovas, so wäre nach geltendem Recht kein Cent für den Staat fällig, weil es sich um eine öffentliche Einrichtung handelt.
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